Uni Luzern: Weiterbildung gegen Überversorgung

Die Universität Luzern und Smarter Medicine starten ein Programm, das Gesundheitsfachleute für die Vermeidung von Überversorgung sensibilisieren soll.

, 14. Januar 2025 um 13:20
image
20 Gesundheitsfachkräfte können am Weiterbildungsprogramm «Smarter Talents» teilnehmen |  Bild: USZ/Christoph Stulz
Die Universität Luzern und die gemeinnützige Organisation Smarter Medicine haben ein gemeinsames Weiterbildungsprogramm ins Leben gerufen, das sich an junge Gesundheitsfachkräfte richtet. Ziel ist es, für die Problematik unnötiger Behandlungen und Abklärungen zu sensibilisieren und so die Qualität der Patientenversorgung zu steigern, schreibt die Universität Luzern.
Schliesslich führe Überversorgung nicht nur zu einer Belastung der ohnehin knappen Gesundheitsressourcen, sondern treibe auch die Kosten in die Höhe und berge das Risiko, den Behandelten zu schaden, heisst es weiter.
Das Weiterbildungsprogramm wurde vom Zentrum für Hausarztmedizin und Community Care der Universität Luzern in Zusammenarbeit mit Smarter Medicine konzipiert. Es richtet sich an Gesundheitsfachkräfte bis 30 Jahre - darunter Masterstudierende der Medizin und Pflege, Personen im Anerkennungsjahr zur Hebamme sowie Assistenzärzte, Pflegefachpersonen und Hebammen - und die Teilnahme ist kostenfrei.
Rebecca Tomaschek, die das Projekt seitens des Zentrums für Hausarztmedizin und Community Care betreut, sagt dazu: «Mit dem Programm wollen wir engagierten, jungen Fachkräften ermöglichen, sich gezielt zu einem sehr wichtigen Aspekt der Versorgung weiterzubilden. Bei guter Resonanz streben wir eine regelmässige Durchführung des Programms an.»

image

  • Das Institut für Hausarztmedizin und Community Care wurde im 2014 gegründet und ist seit Februar 2021 Teil der Universität Luzern. Sein Ziel ist es, die medizinische Grundversorgung im Kanton Luzern durch die Ausbildung von Hausärzten zu sichern. Darüber hinaus engagiert sich das Institut in universitären Forschungsprojekten, der Lehre und Weiterbildung und ist in verschiedenen Studien- und Weiterbildungsprogrammen aktiv.
  • Im vergangenen Dezember hat sich der Kanton Luzern erneut verpflichtet, in den nächsten vier Jahren das Institut mit jährlich rund 1,2 Millionen Franken finanziell zu unterstützen.

  • smarter medicine
  • universität luzern
  • aus- & weiterbildung
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Kampf gegen das Mittelmass: Die besten Medizin-Universitäten der Welt

Im «QS World University Ranking» erscheint die ETH als beste Schweizer Life-Sciences-Hochschule, und in der Zahnmedizin landen gleich zwei Schweizer Unis in den Top Ten. Immerhin.

image

Medizinstudium im Ausland: Jährlich lassen rund 100 Schweizer ihr Diplom anerkennen

2'200 Schweizerinnen und Schweizer absolvierten seit 2002 ihr Medizinstudium im Ausland und liessen danach ihr Diplom hier anerkennen. Alles «Numerus-Clausus-Flüchtlinge»? Nicht unbedingt.

image

Orthopädie: Von diesen fünf Behandlungen wird abgeraten

Die Gesellschaft für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie hat ihre Liste der unnötigen Abklärungen und Therapien veröffentlicht.

image

Universität Luzern und LUKS gründen neues Forschungszentrum

Damit soll der Innovationsstandort Zentralschweiz gestärkt werden. Finanziert wird das Zentrum durch eine Stiftung.

image
Gastbeitrag von Marco Gugolz

Zusatzversicherte: Die Mär von der Goldmine

Preisüberwacher Stefan Meierhans macht Stimmung gegen Zusatzversicherungen. Doch die offiziellen Zahlen des Bundes zeigen, dass sein Vorwurf einer Überversorgung nicht stimmt.

image

Palliative Care: Bitte bessere Infos über Kosten, Risiken, Nebenwirkungen

Die Schweizerische Gesellschaft für Palliative Medizin hat eine neue «Top-Liste» mit fünf Empfehlungen veröffentlicht.

Vom gleichen Autor

image

LUKS schliesst 2024 mit Verlust ab – Fallzahlen auf Rekordniveau

Trotz Rekordzahlen bei stationären und ambulanten Behandlungen verbuchte die Zentralschweizer Kantonsspital-Gruppe ein klares Minus von fast 25 Millionen Franken ab.

image

Franca Wagner wechselt vom Inselspital ans KSA

Die Radiologin übernimmt per Mai die Leitung der diagnostischen Neuroradiologie am Kantonsspital Aarau.

image

Spitäler Schaffhausen: Zurück in der Gewinnzone

Die Spitäler Schaffhausen schliessen das Jahr 2024 mit einem Plus von 4,3 Millionen ab. 2023 verzeichneten sie noch ein Minus von 9,7 Millionen.