Psychiatrie Baselland: Negatives Ergebnis trotz Gewinn

Auch die Baselbieter Psychiatrie verzeichnet einen starken Anstieg in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

, 3. Mai 2024 um 04:28
image
Der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP). Bild:PD
Das Geschäftsjahr 2023 sei ereignisreich und herausfordernd gewesen, schreibt die Psychiatrie Baselland in ihrer heutigen Mitteilung.
Das zeigt sich auch am Ergebis: Trotz eines Gewinns von 8,2 Millionen Franken schaute ein negatives Jahresergebnis von minus 1,5 Millionen Franken heraus.
Gründe seien vor allem Sanierungsarbeiten sowie die Teuerung. Der grösste Posten ist aber ein Abschreiber in Höhe von 3,6 Millionen Franken für die im vergangenen Herbst begonnene Teilsanierung zweier Häuser.

Mehr Kinder und Jugendliche

Die Zahl der Patientinnen und Patienten ist um 2,5 Prozent auf rund 15'000 gestiegen. Zu diesem Anstieg habe vor allem die Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) mit einem Plus von 7,5 Prozent beigetragen, heisst es.
Damit habe sich der grosse Bedarf nach Behandlungen, Abklärungen und Beratungen in der KJP fortgesetzt.
Die Station für Jugendliche in schweren psychischen Krisen und akuter Suizidalität wurde gemäss Communiqué um mehrere Betten erweitert.
Dieses Angebot werde im Juni 2024 als neue Intensiv-Therapie-Station mit 13 Plätzen ins sanierte Haus Allmend auf dem Campus Liestal einziehen. Der Station werde neu auch eine Klinikschule angegliedert.
Die Erwachsenenpsychiatrie registrierte einen Zuwachs von 0,5 Prozent. Gesamthaft ist die Zahl der Pflegetage in der Psychiatrie Baselland um 2,8 Prozent auf 84'794 gestiegen.
  • Geschäftsbericht Psychiatrie Baselland
Der Ebitdar stieg auf 8,2 Millionen Franken; die Ebitdar-Marge von 6,1 auf 6,8 Prozent. Trotz dieser Verbesserung weist die PBL ein negatives Jahresergebnis von 1,5 Millionen Franken aus (Vorjahr: + 0,6 Millionen).
Gestiegen sind im vergangenen Jahr auch der Sachaufwand (+ 14,3 Prozent), verursacht vor allem durch höhere Energiekosten und die Teuerung, die Personalkosten (+ 4,1 Prozent) sowie der Aufwand durch die Inbetriebnahme der Neubauten. Der Betriebsaufwand stieg auf 114,8 Millionen Franken. Das Eigenkapital beträgt 61,2 Millionen.
Wie derzeit viele Klinikdirektoren beschwert sich auch CEO Barbara Schunk über die Tarife. «Die Tarife werden seit Jahren nicht der Teuerung angepasst; die ambulanten und tagesklinischen Leistungen sind zum grossen Teil nicht kostendeckend».

  • PBL
  • psychiatrie
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

«Nicht aus Spargründen» - KJPD und Klinik Sonnenhof fusionieren

Die Fusion der Stiftung Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienste St.Gallen und der Klinik Sonnenhof erfolgt nicht aus Spargründen, sondern um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.

image

Neuer Direktor für die Klinik SGM

Daniel Röthlisberger wird CEO der Klinik SGM Langenthal. Er ersetzt Nathan Keiser, der Direktor der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel wird.

image

Privatklinik Aadorf: Führungswechsel nach 17 Jahren

Die Privatklinik Aadorf bekommt einen neuen Leiter: Michael Braunschweig tritt die Nachfolge von Stephan N. Trier an.

image

Neue HR-Leitung bei Triaplus

Barbara Michel wird auch Mitglied der Geschäftsleitung. Sie folgt auf Christa Fehlmann, die nach neun Jahren in den Ruhestand geht.

image

Zu viele Kündigungen in der LUPS - nun geht die ärztliche Leiterin

Eine neue Führung und eine Meldestelle für die Angestellten: So will die Luzerner Psychiatrie die angespannte Lage entschärfen.

image

Jugendpsychiatrie: Weniger Freiheitsbeschränkungen

Isolation, Fixierung, Zwangsmedikation: So etwas galt in bestimmten psychiatrischen Kontexten lange als unvermeidlich. Bei Kindern und Jugendlichen werden sie laut einem ANQ-Bericht seltener angewandt.

Vom gleichen Autor

image

Lohnrunde in Berner Spitälern: Insel Gruppe steigert, Regionalspitäler zurückhaltend

Nach der Nullrunde 2025 erhalten die Mitarbeitenden der Berner Spitäler 2026 leichte Lohnerhöhungen – mit deutlichen Unterschieden zwischen der Insel Gruppe, Kliniken und Regionalspitälern.

image

UPK Basel: Wechsel an der Spitze

Nach 14 Jahren tritt Konrad Widmer als Präsident der Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel zurück. Katja Schott-Morgenroth übernimmt den Vorsitz, Jürg Nyfeler rückt in den Verwaltungsrat nach.

image

Obwalden führt Entschädigung für Bereitschaftsdienst ein

Hausärzte, die im ambulanten Notfalldienst Patienten betreuen, erhalten künftig eine stündliche Entschädigung. Der Schritt soll die Attraktivität des Standorts erhöhen.