Zürcher Spitäler testen jetzt bei jedem Neueintritt

Die Zürcher Gesundheitsdirektion passt die Testkriterien für Spitäler, Rehakliniken und Psychiatrien an.

, 2. April 2020 um 09:44
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Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich empfiehlt ab sofort den Spitälern, alle neu eintretenden stationären Patienten auf das Coronavirus Sars-Cov-2 zu testen. Auch wenn diese keine entsprechenden Symptome zeigen, wie die Gesundheitsdirektion am Donnerstag mitteilt.
Bisher ordnete die Behörde an, nur Personen mit Symptomen zu testen. Damit stützte sie sich auf die Testkriterien des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Dieses empfiehlt Coronavirus-Tests vor allem für besonders gefährdete Personen mit Krankheitssymptomen oder für Personen mit akuten Symptomen. 

Nur jeder siebte Test weist Sars-Cov-2 nach

Viele Spitäler und Praxen führen deshalb bislang ausdrücklich keine Sars-Cov-2-Tests bei Personen ohne Symptome durch. Grund für die neuen Testempfehlungen im Kanton Zürich seien die aktuell vorhandenen erhöhten Testkapazitäten. Mit dieser Massnahme sollen Patienten sowie Mitarbeitende besser geschützt werden. Die Empfehlung gilt für alle Zürcher Akutspitäler, Rehakliniken und Psychiatrien.
Die Anpassung der Testkriterien ermöglicht ausserdem, Erkenntnisse bezüglich der Verbreitung des Virus zu gewinnen, wie die Gesundheitsdirektion weiter mitteilt. Aus den aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit geht hervor, dass bei den bislang über 139'000 durchgeführten Tests 15 Prozent positiv waren. Die restlichen Proben waren negativ.  Das heisst, bei mehr als 118'400 Tests wurde Sars-Cov-2 nicht nachgewiesen. 

Kanton will Tests ausdehnen

Sollten die Test- und Laborkapazitäten ausreichen bzw. weiter erhöht werden können, wird die Gesundheitsdirektion in einem nächsten Schritt – in enger Absprache mit dem BAG – die erweiterten Testkriterien auch auf die Ärzteschaft, Alters- und Pflegeheime sowie die Spitex ausdehnen.
Auch das Bundesamt für Gesundheit ist derzeit daran, die Testempfehlungen zu überarbeiten, wie Daniel Koch am Donnerstag vor den Medien erklärte. «Es gibt aber noch keine neue Strategie».
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