Zürcher Spitäler: Adus am günstigsten, Waid am teuersten

Die Kosten der stationären Behandlungen sind im Kanton Zürich um 1,2 Prozent gestiegen. Es zeigen sich allerdings immer grössere Unterschiede zwischen den Spitälern.

, 18. Juli 2017 um 10:02
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Der Kanton Zürich veröffentlicht jedes Jahr einen Kostenvergleich der stationären Spitalbehandlungen. Dabei werden die Akutspitäler nach einer einheitlichen Methodik vergleichen. Der neuste Fallkostenvergleich 2016 umfasst 19 Akutspitäler im Kanton Zürich, die je mindestens 200 Patienten akutsomatisch behandelt haben. 

Bereinigt nach Schweregrad sind die Fallkosten gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt um 1,2 Prozent gestiegen. Im Vorjahr waren die Fallkosten praktisch stabil geblieben. 
Wie im Vorjahr weist die kleinere spezialisierte Klinik Adus Medica mit 8744 Franken die tiefsten schweregradbereinigten Fallkosten aus. Im Stadtspital Waid liegen sie - ebenfalls wie im Vorjahr - mit 11’587 Franken am höchsten. 

Fallkostenvergleich 2016

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Kosten je stationären Normfall 2016 und Fallgewicht auf Basis von SwissDRG, Version 5.0, OKP-Patienten (Quelle: Gesundheitsdirektion Kanton Zürich)
Gemäss einer Mitteilung der Gesundheitsdirektion entwickelten sich die Fallkosten unterschiedlich und divergieren stärker. In einigen Listenspitälern sind die Fallkosten gesunken oder gleich geblieben, in anderen gestiegen. 
Diese Spitäler seien gefordert, ihre Kostenentwicklungen im Auge zu behalten und gegebenenfalls kostensenkende Massnahmen zu ergreifen, mahnt die Regierung. 

Plus und Minus

Gesunken sind die Fallkosten im Vergleich zum Vorjahr (siehe hier) in diesen Häusern: Limmattal, GZO, Uster, Zollikerberg, Männedorf, Schulthess Klinik, Kantonsspital Winterthur. Gestiegen sind sind sie in den Zürcher Stadtspitälern Waid und Triemli, dem See-Spital Horgen, dem See-Spital Kilchberg, der Limmatklinik, Paracelsus, Adus Medica, Spital Affoltern. 

Tarif «angemessen»

Die Daten werden auch in einen nationalen Kontext gestellt: 115 Listenspitäler aus 19 verschiedenen Kantonen können damit einem nationalen Wirtschaftlichkeitsvergleich unterzogen werden. Laut der Gesundheitsdirektion liegt der Kanton Zürich mit dem Tarif von 9'650 Franken für Zürcher Spitäler mit Notfallstation «unverändert auf einer angemessenen Höhe».
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Aufreihung der berücksichtigen Schweizer Spitäler nach ihren jeweiligen Fallkosten (2015). Blau markiert: Höhe der heute für die in Zürich geltenden Fallpreispauschale (Baserate) von 9'650 Franken (Quelle: Gesundheitsdirektion Kanton Zürich)
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