Wie Assistenzärzte die Operation verlängern

Dies wurde jetzt anhand einiger Routine-Eingriffe erforscht und im «American Journal of Surgery» veröffentlicht. Hier das Plus in Zahlen.

, 8. März 2017 um 10:45
image
  • chirurgie
  • assistenzärzte
  • ausbildung
Bei dieser Studie beginnen wir gleich mit dem letzten Satz der «Conclusion». Er lautet: «Jeder Chirurg muss selber entscheiden, ob der Anstieg der Operationsdauer, den Assistenzärzte verursachen, durch die immateriellen Vorteile aufgewogen werden, den Assistenzärzte bieten».
Tatsächlich erfasst die Arbeit, die soeben im «American Journal of Surgery» veröffentlicht wurde, eine Selbstverständlichkeit: Wer im OP mit Assistenzärzten – residents – arbeitet, arbeitet zeitlich etwas länger. 
Konkret nun untersuchte ein Team von Chirurgen und Professoren aus Michigan, wie sich das bei spezifischen Plan-Operationen auswirkt. Das Ergebnis nach der Analyse von 625 Operationen war: 

  • Nabelbruch-Operationen: Die OP-Dauer verlängerte sich im Schnitt um 19 Prozent.
  • Laparoskopische Entfernung der Gallenblase: Die OP-Dauer verlängerte sich im Schnitt um 15 Prozent.
  • Leistenbruch-Operation: Die OP-Dauer verlängerte sich im Schnitt um 25 Prozent.


  • Matthew B. Dull, Chad P. Gier, Joseph T. Carroll, Dylan D. Hutchison, David J. Hobbs, Jeffrey C. Gawel: «Resident impact on operative duration for elective general surgical procedures», in: «The American Journal of Surgery», März 2017.

Was sich daraus schliessen lässt? 
Wie gesagt: «Each surgeon must decide if the increase in operative duration caused by resident involvement is justified by the intangible benefits residents provide.» 
Aber jetzt weiss man etwas präziser, wie lange dieser Increase dauert.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Warum diese Medizinstudentin ihr Studium abgebrochen hat

Eine Studentin aus Grossbritannien schmeisst ihr Medizinstudium hin. Es war nicht so, dass sie es nicht geschafft hätte. Nein, der Grund für ihren Ausstieg ist wirklich skurril.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.

image

Warum Chirurgen mehr AC/DC- Musik hören sollten

Ein neuer Radiosender mit künstlicher Intelligenz-Funktion soll angeblich helfen, die chirurgische Genauigkeit und Effizienz zu verbessern.

image

Pflege-Ausbildung: Zahlen wieder auf Vor-Corona-Niveau

Die Ausbildungszahlen bei den Gesundheitsberufen zeigten im vergangenen Jahr unterschiedliche Trends. Dies geht aus den neuesten Daten hervor.

image

Wo angehende Ärzte am liebsten arbeiten möchten

Das diesjährige Studierenden-Ranking von Universum zeigt wiederum die attraktivsten Arbeitgeber in der Medizin- und Gesundheitsbranche in der Schweiz.

image

Baselbiet will Geld wegen höherer Spitaltarife

Die interkantonale Weiterbildungs-Finanzierungsvereinbarung für Ärztinnen und Ärzte sorgt für Diskussionen zwischen den beiden Basel.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.