Wie angehende Neuro-Chirurgen an einem Ei üben

Mit dem Trainingsmodell «The Egg» proben angehende Neurochirurgen am Kantonsspital St. Gallen OPs an einem echten Hühnerei.

, 28. Januar 2016 um 09:26
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Das Modell «The Egg» ist kostengünstiger als computerbasierte Ausbildung (Bild: IRPD)
In Zusammenarbeit mit der Neurochirurgie und der HNO-Abteilung des Kantonsspitals St. Gallen hat die Tech-Firma Irpd aus St. Gallen ein Trainingsmodell für angehende Chirurgen entwickelt.
Durch repetitives Training sollen Neurochirurgie-Assistenzärzte die Abläufe und Bewegungen in der transnasalen endoskopischen Hypophysenchirurgie am Modell «The Egg» einüben.

Eigelb simuliert Tumorgewebe

Das Modell besteht aus einer 3D-Rekonstruktion des Kopfes aus hartem Kunststoff mit einem weicheren, abnehmbaren Teil im Bereich der Nase und der Keilbeinhöhle.
In das Modell wird eine Aufnahme für ein gekochtes Hühnerei eingefügt, das mittels zwei weichen Halbschalen das Ei fasst.
Das Modell erlaubt im OP-Training nach sorgfältiger Öffnung der Schale die Resektion des Eigelbs, was das Tumorgewebe simuliert. Das Ziel der OP ist, das umgebende Eiweiss («gesundes Gewebe») weitestgehend zu schonen.

Kostengünstiger als Simulationen am Computer

Es ist damit eine realistische Simulation der operativen Bewegungen möglich, welche unter endoskopischer Sicht durch einen engen Zugang und in einer Tiefe von 12 cm durchgeführt werden müssen, wie die Entwickler schreiben. 
Im Gegensatz zu den meisten extrem teuren simulationssoftware-basierten Trainingsmodellen für verschiedene Operationen biete ein 3D-Trainingsmodell taktiles Feedback und ermögliche rasches und problemloses Wiederholen.
Hattipp: @FabianRahm
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