Nun gibt es am Freiburger Spital (HFR) pro geleisteten Arbeitstag pauschal zehn Minuten für das Umkleiden. Die zehn Minuten erhalten alle Angestellten, die sich für die Arbeit vollständig umziehen müssen, automatisch zur gestempelten Arbeitszeit hinzugefügt.
3,1 Millionen Franken pro Jahr
Speziell daran ist: Diese zusätzliche Arbeitszeit erhalten die Angestellten rückwirkend auch fürs ganze vergangene Jahr. Das koste das HFR rund 3,1 Millionen Franken, teilt das Spital mit.
Just noch vor Weihnachten hat der Freiburger Staatsrat das neue Reglement über die Umkleidezeit genehmigt. Das Reglement sei ein Kompromiss mit den Personalverbänden FEDE und VPOD, schreibt das Spital. Es hat sich nach einem Entscheid des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) im Jahr 2019 dazu verpflichtet, die Umkleidezeit als Arbeitszeit anzurechnen.
Einmal Geld, einmal freie Tage
Die Umkleidezeit wird in den Schweizer Spitälern ganz unterschiedlich abgegolten. Im Spital Bülach gibt es eine monatliche Pauschale von 75 Franken oder 900 Franken pro Jahr für ein volles Pensum. Im Stadtspital Zürich sind es jährlich 720 Franken. Die Berner Spitäler zahlen monatlich 50 Franken. Die Privatklinik-Gruppe Hirslanden hingegen gewährt ihren Mitarbeitenden fürs Umziehen zusätzliche freie Tage - bei einem Vollpensum sind es vier Freitage.