VR-Präsident der Barmelweid-Klinik in der Kritik

Barmelweid-Präsident Daniel Heller ist wegen seiner geschäftlichen Verbandelung mit der Tabak-Lobby ins Kreuzfeuer der Tabak-Kritiker geraten.

, 28. April 2016 um 08:10
image
Daniel Heller, oberster Chef der Klinikgruppe Barmelweid, sorgt für Schlagzeilen in der Zeitung «az nordwestschweiz». Der Grund der Kritik ist ein Doppelmandat: Er sei Verwaltungsratspräsident der Barmelweid-Klinik und gleichzeitig geschäftlich über seinen Arbeitgeber Farner Consulting mit der Tabaklobby verbandelt.
Die Barmelweid-Klinik sei schweizweit führend bei der Tabakprävention und der Behandlung von Raucherkrankheiten. Die Zeitung sieht hier einen «Interessenkonflikt» und erwähnt Mandatsbeispiele aus der Tabakindustrie wie Philip Morris oder Danneman.

Kritiker fordern «Ehrenkodex»

Daniel Heller, der auch VR-Präsident der Kantonsspital Baden AG ist, sieht darin keine Interessenkonflikte mit seinem Amt als Barmelweid-Verwaltungsratspräsident. Denn er sei nicht direkt in die Mandate involviert, sagte der 56-Jährige der «az nordwestschweiz».
Anders als der ehemalige FDP-Grossrat des Kantons Aargau sehen das seine Kritiker aus dem Umfeld der Tabak-Prävention: Zum Beispiel Verena El Fehri, die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention, bezeichnet die Haltung von Heller als «schizophren». 
Sie fordert den Verwaltungsrat der Barmelweid auf, eine Art Kodex einzuführen, welche Tätigkeiten mit dem Präsidium regelt. 

  • Siehe auch: «Eine Klärung ist notwendig», in: «az nordwestschweiz»

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

image

Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab

Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.

image

Spitalzentrum Biel: Sehr rote Zahlen wegen Sonderabschreiber

Andererseits war 2023 ein Wachstumsjahr für die SZB-Gruppe, es gab einen Rekordwert bei den Patientenzahlen. Und die dynamische Entwicklung setze sich 2024 fort.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.