Unispital Zürich: Gewinn fast versechsfacht

Dank einem Sondereffekt schliesst das Universitätsspital Zürich (USZ) das vergangene Geschäftsjahr mit einem Reingewinn von über 86 Millionen Franken ab.

, 19. April 2017 um 09:05
image
Das Zürcher Unispital (USZ) hat letztes Jahr über 71 Millionen Franken mehr Gewinn als im Vorjahr erzielt. Der Ertrag erhöhte sich um 5.4 Prozent auf über 1,3 Milliarden Franken; der Aufwand wuchs mit 3.6 Prozent auf rund 1,25 Milliarden Franken. 
Unter dem Strich ergibt das einen Reingewinn von 86,2 Millionen Franken, wie das Unispital in einer Mitteilung schreibt. Knapp 34 Millionen Franken dieses Gewinns sind laut USZ auf einen «einmaligen und ausserordentlichen Effekt» zurückzuführen. 

Tiefere Rückstellungen für Schadensfälle

Der Grund ist ein stark rückläufiger Schadenverlauf der letzten Jahre. «Das extern geführte Depot für Haftpflichtfälle und die dazugehörigen Rückstellungen wurden in die Bilanz des USZ integriert», heisst es. Ohne Berücksichtigung dieses Sondereffekts resultiert ein Gewinn von 52,3 Millionen Franken.
Neben der stärkeren Nachfrage gründe das gute Ergebnis auf einem disziplinierten Kosten- und Investitionsmanagement sowie auf Fortschritten in Auslastung, Produktivität und Qualität, schreibt das Zürcher Universitätsspital weiter.

 

 

 

 

 

 
Den Geschäftsbericht 2016 des USZ finden Sie hier online



Will Eigenkapitalquote erhöhen

Nach der Gewinnüberschreibung ans Eigenkapital beläuft sich die Eigenkapitalquote des USZ auf 31.1 Prozent. Dieser Wert wolle das Unispital in den nächsten Jahren Schritt für Schritt erhöhen, um die künftigen Investitionen refinanzieren zu können.
Weitere ausgewählte Kennzahlen:
  • Die Zahl der stationären Austritte nahm 2016 um 3.5 Prozent auf 41'056 zu.
  • Das Volumen der ambulanten Taxpunkte stieg um 6.8 Prozent auf 260 Millionen Taxpunkte.
  • Der Case Mix Index (CMI) nahm gegenüber dem Vorjahr um 1.1 Prozent auf 1.559 zu.
  • Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im stationären Bereich blieb mit 6.87 Tagen nahezu unverändert.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

So will das Kantonsspital Graubünden Gewaltopfern helfen

Das Kantonsspital Graubünden in Chur betreibt neu die Sprechstunde «Forensic Nursing». Das Angebot ist das erste dieser Art in der Deutschschweiz.

image

Kantonsspital Winterthur lässt Gender-Leitfaden nun doch fallen

Das Kantonsspital Winterthur zieht die gendergerechte Sprachempfehlung zurück. Der Druck ist wohl zu gross geworden.

image

Christian Britschgi wechselt als Chefarzt nach Winterthur

Christian Britschgi leitet künftig die medizinische Onkologie und Hämatologie im Kantonsspital Winterthur.

image

Vier der fünf Unispitäler setzen sich jetzt Klimaziele

Die Universitätsspitäler haben beschlossen, sich der Energie und Klima-Initiative des Bundes anzuschliessen. Aber nicht alle machen mit.

image

Zwei der grössten Psychiatrie-Kliniken wollen fusionieren

In Bern bahnt sich eine Elefantenhochzeit an: Die zwei eh schon grössten Kliniken wollen sich zu einer vereinigen.

image

Mobbing-Streit in Solothurn droht zu eskalieren

Seit Monaten schwelt bei den Solothurner Spitälern ein Konflikt. Nun erhebt auch der Berufsverband schwere Vorwürfe und droht sogar mit Klage.

Vom gleichen Autor

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.

image

Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen

Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.

image

Ärzte erhalten von Ärzten eine Sonderbehandlung

Ärzte als Patienten kriegen bestimmte Privilegien, die andere Patienten oder Patientinnen nicht erhalten würden. Dies sagt die grosse Mehrheit der in einer Studie befragten Ärzte.