Unispital Zürich kauft noch einen «Da Vinci»

Trotz Kosten-Nutzen-Diskussion hat das Unispital Zürich jetzt ein zweites Roboter-System der Firma Intuitive Surgical angeschafft.

, 24. Oktober 2016 um 08:38
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Soeben hat sich das Zürcher Universitätsspital (USZ) ein zweites Roboter-Operationssystem «Da Vinci gekauft» – für 1,7 Millionen Franken. Dies geht aus einem Bericht der «Schweiz am Sonntag» hervor.
Mit dem neuen Roboter der Generation Xi vom Hersteller Intuitive Surgical will das USZ weitere Einsatzgebiete erschliessen: die Bauch- und Herzchirurgie.

Nutzen und Kosten umstritten

Das OP-System ist Anfang Oktober in die Schlagzeilen geraten. Eine im Fachmagazin «The Lancet» publizierte Studie stellt den medizinischen Nutzen infrage.
Nicht nur der Nutzen ist umstritten, auch die Kosten sind hoch. Zum Kaufpreis kommen hinzu: Servicevertrag von 150’000 Franken pro Jahr und 2’000 Franken pro Eingriff für die Instrumente.

«Nur ein Tropfen im See der Gesundheitskosten»

Das USZ will im Gegensatz zu anderen Spitälern die roboterassistierte Behandlung sämtlichen Patienten anbieten. Jeder Eingriff ist für das Unispital laut «Schweiz am Sonntag» ein Minusgeschäft.  
Für Tullio Sulser, Direktor der Zürcher Uniklinik für Urologie, kann sich das ein staatlich finanziertes Krankenhaus angesichts der steigenden Gesundheitskosten aber leisten. «Das ist nur ein Tropfen im See der Gesundheitskosten», erklärt Sulser der Zeitung. 
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