Universität Basel: Züchtung von Knorpel gelungen

Ein Basler Forscherteam hat es geschafft, Gelenkknorpel aus Stammzellen herzustellen.

, 17. April 2018 um 13:51
image
  • forschung
  • universität basel
  • universitätsspital basel
Aus Knochenmark-Stammzellen von Erwachsenen lassen sich stabile Gelenkknorpel herstellen. Dies fand eine Forschergruppe um Ivan Martin von der Universität Basel und des Universitätsspitals Basel heraus. Ihre Arbeit wurde im Fachjournal «PNAS» veröffentlicht. 
Die Wissenschaftler beeinflussten dazu die Entwicklung der Stammzellen zu Knochen mit einem bestimmten Hemmstoff. Bestimmte Stammzellen aus dem Knochenmark von Erwachsenen entwickeln sich normalerweise erst zu Knorpel- und später zu Knochengewebe. 
Wenn man jedoch den Signalweg eines bestimmten Eiweisses (BMP) ausbremst, können stattdessen stabile Knorpelzellen wachsen. Der Erfolgsausweis ist im Labor und im Tierversuch mit Mäusen gelungen.

Kooperation mit Novartis

Die Erkenntnisse kamen dank einer Kooperation der Uni-Forschenden mit dem Pharmakonzern Novartis zustande, der die Hemmstoffe entwickelte und lieferte. Eingesetzt wurde zudem ein Gerät, dass die Basler zusammen mit dem Politecnico di Milano entwickelt haben. 
Die Resultate eröffnen neue Perspektiven bei der Wiederherstellung von Gelenkknorpeln, heisst es in der Mitteilung der Universität Basel.  
Paola Occhetta, Sebastien Pigeot, Marco Rasponi, Boris Dasen, Arne Mehrkens, Thomas Ulrich, Ina Kramer, Sabine Guth-Gundeld, Andrea Barbero, Ivan Martin: «Developmentally inspired programming of adult human mesenchymal stromal cells towards stable chondrogenesis» - in: «PNAS», 16. April 2018
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Das «Time Magazine» ehrt noch einen Schweizer

Fidel Strub verlor seine rechte Gesichtshälfte an die Tropenkrankheit Noma. Seit Jahren kämpft er für deren Erforschung.

image

Insel-Chirurg mit dem Håkan Ahlman Award ausgezeichnet

Cédric Nesti wurde von der Europäischen Gesellschaft für Neuroendokrine Tumoren für eine Publikation über die Gefährlichkeit von Lymphknotenmetastasen.

image

«Gewalt findet oft unter dem Radar statt»

Eine Umfrage von Medinside zeigt: Verbale und körperliche Gewalt in Spitälern nimmt weiter zu. Zahlen werden jedoch kaum erfasst.

image

Neues Prognosemodell weist auf Risiko für Opioidabhängigkeit hin

Unter der Leitung von Maria Wertli (KSB) und Ulrike Held (USZ) haben Forschende der ETH Zürich und der Helsana ein Modell zur Risikoeinschätzung einer Opioidabhängigkeit entwickelt.

image

Hirntumor-Risiko für Kinder: Entwarnung

Schuld könnten die kleinen Fallzahlen sein: Dass Kinder im Berner Seeland und im Zürcher Weinland mehr Hirntumore haben, ist wohl das Zufalls-Ergebnis einer Studie.

image

Seltene Krankheiten: «Oft spürt die Mutter, dass etwas nicht in Ordnung ist»

Wird dereinst das gesamte Genom des Neugeborenen routinemässig auf Krankheiten untersucht? In manchen Ländern wird das schon getestet, sagt Stoffwechselspezialist Matthias Baumgartner.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.