Universitätsspital Basel übernimmt Bethesda Spital

Im Gesundheitsraum Nordwestschweiz kommt es zur nächsten Kooperation: Das Universitätsspital Basel (USB) beteiligt sich am privaten Basler Bethesda Spital – und erwirbt die Aktienmehrheit.

, 5. Mai 2022 um 08:00
image
  • spital
  • universitätsspital basel
  • bethesda spital
Nach «vertieften und partnerschaftlich geführten Gesprächen» übernimmt das Universitätsspital Basel (USB) die Aktienmehrheit der Bethesda Spital von der Stiftung Diakonat Bethesda. Dies teilen die beiden Basler Spitäler am Donnerstag mit. Das Bethesda mit Thomas Rudin als Direktor beschäftigt rund 750 Mitarbeitende.
Es sei der nächste Schritt in ihrer Partnerschaft, heisst es. Das USB Basel und das Bethesda Spital verbindet eine langjährige Zusammenarbeit in der Orthopädie und anderen Fachbereichen. Durch die Kooperation wollen die beiden Spitäler gemeinsam höhere Fallzahlen erreichen. 

Was die beiden Häuser gemeinsam planen

Als einer der ersten Schritte wird gemäss Mitteilung eine gemeinsame, erweiterte Aus- und Weiterbildung eingerichtet, was zur Sicherung des akademischen Nachwuchses beiträgt. Schliesslich soll einer der schweizweit grössten Anbieter bei Wirbelsäulen-Eingriffen, bei Geburten und bei Brustoperationen entstehen. 
Zu den geplanten Projekten gehören ein muskuloskelettales Zentrum (Orthopädie und Rehabilitation), ein Wirbelsäulenzentrum, ein Zentrum Frau & Kind (Geburtshilfe), ein Beckenbodenzentrum und ein Brustzentrum gemeinsam mit den Belegärzten. Zudem sei auf dem Bethesda Campus im Quartier Gellert ein neues gemeinsames ambulantes Zentrum geplant.

Stiftung bleibt an Bord  

Die Stiftung Diakonat Bethesda habe nach einem Partner gesucht, mit dem sie die Zukunft des privaten Spitals gestalten könne. Die gemeinnützige Stiftung hält gemäss Mitteilung an ihrer 100-jährigen Tradition zur ganzheitlichen Betreuung und Pflege von Kranken und Bedürftigen fest. Sie bleibe als Minderheitsaktionärin an Bord und trage weiterhin die Verantwortung für die Seelsorge auf dem gesamten Bethesda Campus. 
Der Vollzug der Übernahme der 60-Prozent-Aktienmehrheit muss noch abschliessend von der Wettbewerbskommission (Weko) beurteilt werden. Über den Kaufpreis der Bethesda-Aktien wurde Stillschweigen vereinbart.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein öffentliches Spital ein Privatspital vollständig kauft. Erst vor ein paar Monaten gab das Kantonsspital Graubünden (KSGR) den Kauf der orthopädischen Privatklinik Gut bekannt. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

image

Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab

Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.

image

Spitalzentrum Biel: Sehr rote Zahlen wegen Sonderabschreiber

Andererseits war 2023 ein Wachstumsjahr für die SZB-Gruppe, es gab einen Rekordwert bei den Patientenzahlen. Und die dynamische Entwicklung setze sich 2024 fort.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.