Tödlicher Test in Rennes: Ein Betroffener packt aus
Im Januar ist bei einem klinischen Versuch in Frankreich ein Mensch gestorben. Ein 42-jähriger Proband schildert nun erstmals seine mehrtägige Tortur.
, 1. März 2016 um 11:00
«Ich konnte nicht mehr sprechen»
- 7. Januar: Beginn der Behandlung: Eine Gruppe von acht Freiwilligen nehmen ein Medikament ein, das Schmerzen und Angst lindern soll. Zwei davon bekommen ein Placebo.
- 10. Januar: Der erste Patient wird ins Krankenhaus eingeliefert. Er stirbt am 17. Januar.
- 11. Januar: Bei Stéphane Fléchois treten die ersten Kopfschmerzen auf. Ärzte verabreichen ihm Paracetamol (Doliprane).
- 12. Januar: Sein Zustand verschlimmert sich. Stéphanes Augenlidern sind jetzt dunkel. Ein Arzt gibt ihm Eis und weiter Paracetamol.
- 13. Januar: Fléchois kann nichts mehr sehen. Hinzu kommt starker Schwindel. Duschen ist für ihn unmöglich. Er fällt das erste Mal um. Man verlegt ihn in die Universitätsklinik von Rennes. Dort entdecken die Ärzte im MRI Blutflecken und weisse Flecken in seinem Gehirn.
- 14. Januar: Sein Zustand verschlechtert sich noch mehr. Er kann nicht mehr sprechen, sich nicht mehr bewegen, nicht mehr sitzen. Die Ärzte raten seiner Partnerin, die Kinder zu holen. «Man weiss nie», sagen sie.
- 15. Januar: Eine andere Behandlung schlägt an – zum Erstaunen der Ärzte, wie Fléchois berichtet. Er hat Glück. Die Ärzte sprechen von einem «Wunder».
«Man hat uns nicht die ganze Wahrheit erzählt»
Artikel teilen
Loading
Comment
2 x pro Woche
Cornelia Brüssow folgt auf Alexander Siebenhüner
Cornelia Brüssow wird neu Leitende Ärztin der Onkologie am Kantonsspital Schaffhausen.
Warum das Zulassungsrecht den Ärztemangel verschärft
Ausländische Fachpersonen sind für die Funktionsfähigkeit des Schweizer Gesundheitswesens unerlässlich. Das neue Zulassungsrecht droht die Versorgung zu gefährden, indem es den Zugang ausländischer Fachkräfte erschwert. Wie kann diese nachteilhafte Entwicklung korrigiert werden?
Sexuelle Neigung und Herzgesundheit: Studie zeigt Unterschiede auf
Lesbische und bisexuelle Frauen benötigen einer Studie zufolge offenbar besondere Aufmerksamkeit für die Prävention von Herzkrankheiten, während homosexuelle und bisexuelle Männer eine gute Herzgesundheit aufweisen.
Todesfall vor geschlossener Notaufnahme: Ermittlungen eingestellt
Im Jahr 2020 verstarb eine Person vor der Notaufnahme des Freiburger Spitals in Tafers, die zu war. Doch selbst bei geöffneter Station hätte das medizinische Team die Patientin nicht retten können.
Das ist der neue Chefarzt der Berner Herzchirurgie
Alexander Kadner, langjähriger Kaderarzt der Insel Gruppe, wird neuer Chefarzt an der Berner Universitätsklinik für Herzchirurgie.
Solothurner Spitäler müssen neuen CEO suchen
Die Solothurner Spitäler stehen vor der Aufgabe, einen neuen CEO zu finden. Martin Häusermann beabsichtigt, im nächsten Jahr von seinem Amt zurückzutreten.
Vom gleichen Autor
Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren
Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.
Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt
Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.
Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen
Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.