Tarmed: Haus- und Kinderärzte stimmen zu

«Wir verstehen, dass der Bundesrat die Handbremse ziehen muss», so Verbandspräsident Philippe Luchsinger.

, 22. Mai 2017 um 07:45
image
  • tarmed
  • praxis
Für einmal erhält Alain Berset Tarmed-Unterstützung aus der Ärzteschaft: Die Haus- und Kinderärzte werden dem bundesrätlichen Paket in der Vernehmlassung zustimmen, sagte mfe-Präsident Philippe Luchsinger gegenüber der «NZZ am Sonntag»
«Wir verstehen, dass der Bundesrat die Handbremse ziehen muss.» Als positiv beurteilt der Verband, dass der neue Tarif die intellektuelle Leistung der Ärzte gegenüber der rein technischen Arbeit aufwert. Zudem sorge er dafür, dass Spezialisten nicht mehr automatisch höhere Vergütungen erhalten als Grundversorger. 

Knacknuss «LAP»

Mehr Flexibilität wünschten die Hausärzte indes bei der Idee, die Konsultationszeiten und die Leistungen in Abwesenheit der Patienten zu begrenzen. 
Gerade von Seiten der Kindermedizin hatten sich früh und entschlossen kritische Stimmen gegen den neuen Tarmed gemeldet. Sowohl die Kinderpermanencen als auch die Allianz Schweizer Kinderspitäler rechneten vor, dass die ambulante Versorgung der Kleinsten durch die Berner Pläne bedroht würden. Und auch der Psychiater-Verband FMPP warnte, dass Zeitguillotinen und Grenzen bei den «LAP» insbesondere die Betreuungs- und Umfeldarbeit zugunsten von Kindern und Jugendlichen erschwerten.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Arzt sein mit Sinn – das ist Medbase.

Der ärztliche Beruf verändert sich – und mit ihm die Erwartungen. Viele Ärztinnen und Ärzte suchen heute mehr als nur eine Anstellung: Sie suchen Wirksamkeit, Gestaltungsspielraum und ein Umfeld, das ihre Werte teilt.

image

Für die Zweitmeinung zu Dr. KI? Kein Problem.

Die meisten Menschen können sich vorstellen, medizinischen Rat bei einem Chatbot zu holen. Und eine klare Mehrheit findet, dass die Ärzte KI-Unterstützung haben sollten. Dies besagt eine Erhebung in Deutschland.

image

Hoher Blutdruck? Setzt auf die Apotheker!

Eine Metastudie ging der Frage nach, welche medizinischen Fachleute die nachhaltigste Verbesserung bei Hypertonie-Patienten erreichen.

image

Verurteilt, Zulassung gestrichen – aber immer noch Arzt in Freiburg

Der Fall eines verurteilten Arztes zeigt die Lücken im System auf: Informationen zwischen den Kantonen gehen verloren – und sie gelangen nicht über die Landesgrenzen.

image

Eine Börse für Praxis-Stellvertretungen

Die Jungen Haus- und KinderärztInnen Schweiz JHaS entwickelten eine Plattform, die erstens jungen Medizinern und zweitens Niedergelassenen helfen soll.

image

Wenn der Patient nicht zum Arzttermin erscheint

Was in Restaurants schon lange ein Problem ist, thematisieren zusehends auch die Arztpraxen – sogenannte «No Shows».

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.