Tarmed-Streit: Gericht gibt Freiburger Spitälern recht

Mehrere Krankenversicherer müssen den HFR rund 4,4 Millionen Franken nachzahlen.

, 6. Februar 2017 um 09:24
image
  • freiburg
  • spital
  • tarmed
  • freiburger spital
Das Bundesverwaltungsgericht bestätigt die Tarmed-Berechnung der Freiburger Spitäler (HFR). Die Richter haben eine Beschwerde von Tarifsuisse abgelehnt. Damit müssen die Versicherer der Kantonsspitalgruppe für das Jahr 2013 rund 4,4 Millionen Franken nachzahlen.
Die Versicherer wollten den vom Staatsrat festgesetzten Taxpunktwert von 0,9 Franken für das Jahr 2013 nicht akzeptieren; sie hatten sich auf eine Berechnung des Preisüberwachers gestützt. 
Die Elemente, auf die sich der Staatsrat bei der Festsetzung des Wertes gestützt habe, erachtet das Gericht als wesentlich, heisst es im Entscheid: insbesondere die Kostenrechnungen der Spitäler für somatische Pflege und der Vergleich zwischen dem Taxpunktwert der HFR und demjenigen Praxisärzte.

Streit um Spitaltarife laufen noch

Der Entscheid hat laut einer Mitteilung der Freiburger Spitäler keine Auswirkungen auf die Festsetzung der Taxpunktwerte der Jahre 2014 bis 2017. Diese müssten zwischen den betroffenen Versicherern und den Freiburger Spitälern vereinbart werden.
Der Entscheid gebe aber eine Basis für die Verhandlungen rund um die Jahre 2014 bis 2017, sagt Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre zum SRF Regionaljournal. «Die Chancen stehen gut, dass die Krankenversicherer auch für diese Jahre den Tarif zahlen müssen, den die Spitäler verlangen», so die Freiburger Staatsrätin. 

«Verlierer sind die Prämienzahler»

Bei einem gleichen Entscheid müssten die Versicherer den Spitälern für die Jahre 2014 bis 2017 rund 13 Millionen Franken nachzahlen. Bei den Krankenkassen zeigt man sich enttäuscht. Christophe Kempf vom Verband Santésuisse sagte gegenüber SRF, die Verlierer seien die Prämienzahler. Es sei schade, dass der Kanton Freiburg nicht mehr tue, um die Prämien zu senken.
Entscheid Bundesverwaltungsgericht vom 9. Januar 2017. C-2422_2014
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

So will das Kantonsspital Graubünden Gewaltopfern helfen

Das Kantonsspital Graubünden in Chur betreibt neu die Sprechstunde «Forensic Nursing». Das Angebot ist das erste dieser Art in der Deutschschweiz.

image

Kantonsspital Winterthur lässt Gender-Leitfaden nun doch fallen

Das Kantonsspital Winterthur zieht die gendergerechte Sprachempfehlung zurück. Der Druck ist wohl zu gross geworden.

image

Christian Britschgi wechselt als Chefarzt nach Winterthur

Christian Britschgi leitet künftig die medizinische Onkologie und Hämatologie im Kantonsspital Winterthur.

image

Zwei der grössten Psychiatrie-Kliniken wollen fusionieren

In Bern bahnt sich eine Elefantenhochzeit an: Die zwei eh schon grössten Kliniken wollen sich zu einer vereinigen.

image

Mobbing-Streit in Solothurn droht zu eskalieren

Seit Monaten schwelt bei den Solothurner Spitälern ein Konflikt. Nun erhebt auch der Berufsverband schwere Vorwürfe und droht sogar mit Klage.

image

Barbara Nietlispach wird Chefärztin im Wallis

Die Klinik Frau–Kind des Spitalzentrums Oberwallis (SZO) stellt sich neu auf und geht eine neue Kooperation ein.

Vom gleichen Autor

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.

image

Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen

Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.

image

Ärzte erhalten von Ärzten eine Sonderbehandlung

Ärzte als Patienten kriegen bestimmte Privilegien, die andere Patienten oder Patientinnen nicht erhalten würden. Dies sagt die grosse Mehrheit der in einer Studie befragten Ärzte.