Keine Geburten mehr wegen Kündigungen von Ungeimpften

Weil gleich mehrere ungeimpfte Mitarbeitende gekündigt haben, kann ein Spital in New York jetzt keine Geburtshilfe mehr anbieten.

, 13. September 2021 um 11:49
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Immer mehr Spitäler und Gesundheitseinrichtungen verpflichten ihre Mitarbeitenden, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Seit Anfang September gilt beispielsweise beim Universitätsspital Genf (HUG) eine Impfpflicht für das neu eintretende Personal. So wie es auch in einzelnen Abteilungen bei Impfungen gegen Keuchhusten oder Hepatitis B der Fall ist. Es geht hauptsächlich darum, die Patientinnen und Patienten, die Mitarbeitenden und die Besuchenden zu schützen.
Die überwiegende Mehrheit des Gesundheitspersonal in der Schweiz ist gemäss Auskunft der Spitäler und Praxen bereits geimpft. Dass dies aber nicht immer überall so reibungslos verläuft, zeigt das Beispiel des Lewis County General Hospital in den USA. Zwar sind auch dort bislang knapp drei Viertel der rund 460 Angestellten geimpft. Doch gleichzeitig haben mehrere Mitarbeitende gekündigt, weil sie sich weigern, sich gegen Covid-19 zu impfen.  

Das Spital hat keine andere Wahl

Dies führt zu Personalengpässen und sogar dazu, dass das Spital im Bundesstaat New York nun gezwungen ist, die Geburtshilfe vorübergehend zu sistieren. Dies berichten mehrere US-Medien (etwa hier). In der Entbindungsstation seien bereits sechs Kündigungen eingegangen, sieben weitere hätten ihre Abneigungen gegen eine Impfung geäussert. 
Bis zum 24. September läuft die Frist für die Spitalmitarbeitenden, sich zu impfen. «Wir sind nach dem 24. September nicht in der Lage, den Dienst sicher zu besetzen», sagt der Spitaldirektor gegenüber den Medien. Die Zahl der eingegangenen Kündigungen lasse uns keine andere Wahl, als die Geburtshilfe im Spital zu unterbrechen. 
Die Spitalverwaltung arbeitet ausserdem bereits an Notfallplänen, für den Fall, dass weitere Kündigungen andere wichtige Dienste beeinträchtigen.

Umfassende Impfpflicht in den USA

In vielen Ländern gilt für das Gesundheitspersonal bereits ein Covid-19-Impfobligatorium. Auch in den USA hat Präsident Joe Biden am vergangenen Donnerstag angekündigt, dass die Regierung umfassende Impfpflichten auf Bundesebene erlassen wolle. Konkret müssen Mitarbeitende künftig geimpft sein, die in den steuerfinanzierten Gesundheitseinrichtungen von Medicare oder Medicaid arbeiten.
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