Spitäler FMI verlegen Pflegeangebot nach Frutigen

Das Berner Spital will die Bewohnenden und die Mitarbeitenden der Langzeitpflege in Aeschi künftig in Frutigen unterbringen. Das denkmalgeschützte Chalet soll verkauft werden.

, 25. Februar 2022 um 10:18
image
  • spital
  • spitäler fmi
  • langzeitpflege
  • pflege
  • kanton bern
Spätestens ab Juni 2022 stellen die Spitäler Frutigen Meiringen Interlaken (FMI) das Pflegeangebot im Chalet «Stampach» in Aeschi ein. Grund dafür sind die nicht mehr zeitgemässe Infrastruktur und der hohe Investitionsbedarf von mindestens 2.5 Millionen Franken. Eine Rolle spielt aber auch der Fachkräftemangel in der Langzeitpflege, wo der Mangel noch stärker spürbar als im Akutbereich ist.  
Allen acht Bewohnerinnen und Bewohnern kann ein neues Zuhause im zehn Kilometer entfernten Pflegeheim Frutigland in Frutigen angeboten werden, wie das Spitalunternehmen mitteilt. Und sämtliche 20 Mitarbeitenden können bei den Spitäler FMI in einer gleichwertigen Stelle weiterarbeiten.  

Nur noch zwei Drittel der Betten belegt

In Aeschi werden 13 vom Kanton Bern bewilligte Pflegeplätze betrieben, von denen aktuell 8 belegt sind. Die Belegung sank in den letzten Jahren laufend, 2021 waren durchschnittlich nur noch zwei Drittel der Betten belegt. Dies habe zu einer zunehmend «ungünstigen Kostenentwicklung» und zu einer «wiederholten finanziellen Unterdeckung» geführt, heisst es. 
Das altehrwürdige Gebäude wurde im Jahr 1897 erbaut und ist denkmalgeschützt. Das Chalet «Stampach» in Aeschi wurde 2009 vom Pflegeheim Frutigland übernommen, beide gehören seit 2017 zur Spitäler FMI AG.  

Situation der Physiotherapie noch unklar

Ob die im Untergeschoss des Sockelbaus beim Chalet «Stampach» tätige Physiotherapie des Spitals Frutigen dort weiter praktiziert, hängt von der zukünftigen Nutzung ab, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht.
Die Spitäler Frutigen Meiringen Interlaken werden das Chalet Stampach ausserdem nun zum Verkauf anbieten. Dabei habe die Berner Gemeinde Aeschi ein vertraglich zugesichertes Vorkaufsrecht, teilt das Unternehmen mit. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Spital STS: Neuer CEO kommt vom Inselspital

David Roten tritt seine neue Funktion im Januar 2025 an.

image

Spital Affoltern: Arzt weg, Zentrum geschlossen

Das Schmerzzentrum des Spitals Affoltern muss schliessen - weil ihm der einzige Belegarzt, Michael Heesen, abhanden gekommen ist.

image

Das Spital Thusis soll leben – der Kanton soll zahlen

Die Trägergemeinden und die Leitung der Stiftung Gesundheit Mittelbünden wollen das bestehende Versorgungsangebot retten.

image

Sagen Sie es uns: Welches Spital soll geschlossen werden?

Regelmässig hört man, die Schweiz solle auf Spitäler verzichten. Also gut: Werden wir konkret. Welche Häuser sollen weg? Medinside sucht die Namen.

image

CHUV: Die Zahlen sind rot – aber immerhin nicht röter

Beim Lausanner Universitätsspital soll eine Taskforce nun helfen, das finanzielle Gleichgewicht wieder zu erlangen.

image

USZ: Neue Direktorin am Institut für Anästhesiologie

Sina Coldewey übernimmt per Anfang 2025 das Institut für Anästhesiologie und Perioperative Medizin.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.