Schweizer Mäzen spendet weitere Millionen für Medizin-Startups

Hansjörg Wyss vergibt erneut rund 100 Millionen Franken an das Wyss Zurich Translational Center. Das Zentrum fördert Startup-Projekte auf den Gebieten Regenerative Medizin und Robotik.

, 19. Mai 2022 um 09:08
image
  • medizin
  • eth
Hansjörg Wyss schenkt weitere rund 100 Millionen Franken dem Wyss Zurich Translational Center. Das vor sieben Jahren gegründete Zentrum wird gemeinsam von der ETH Zürich und der Universität Zürich (UZH) betrieben. Es fördert Startup-Projekte auf den Gebieten Regenerative Medizin und Robotik.
Damit sei das Bestehen des Zentrum um weitere sechs bis acht Jahre gesichert, heisst es in einer Mitteilung. Die Mission ist es, herausragende wissenschaftliche Entdeckungen in neue Therapien und Innovationen in den aufstrebenden Bereichen Regenerative Medizin und Robotik voranzutreiben und Hybrid-Technologien in diesen Bereichen zu fördern.

Zugang zu Netzwerk aus Industrie und Investoren

Die an den beiden Hochschulen entwickelten Forschungsergebnisse werden nicht nur finanziell gefördert. Das Ziel ist es, dass Investoren und potenzielle Industriepartner aufmerksam werden und das Interesse finden, die daraus entstehenden Produkte und Therapien am Markt zu etablieren und sie dadurch dem Gemeinwohl nutzbar zu machen.
Wyss Zurich Translational Center hat bereits mehr als 20 Projekte gefördert. Bis potenzielle Vorhaben gefördert werden, durchlaufen sie ein strenges vierstufiges Aufnahmeverfahren, in dem sie unter anderem von führenden Wissenschaftlern sowie einem Gremium von unabhängigen Experten aus Industrie und Hochschulen geprüft werden.   

Wyss ist der grosszügigster private Donator 

Initiator Hansjörg Wyss, früher Berater und Aktionär der Medizintechnik-Firma Synthes, hat dem Zentrum bereits 120 Millionen Franken geschenkt. Der 86-jährige Schweizer Unternehmer und Mäzen hat in weniger als 10 Jahren insgesamt bereits mehr als 500 Millionen Franken gespendet, was ihn zum grosszügigsten privaten Donator für die Schweizer Forschungs-​ und Innovationslandschaft macht.  
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

ETH-Forschende züchten künstliches Gehirn-Gewebe

Mit den sogenannten Organoiden lassen sich Nervenerkrankungen erforschen und vielleicht Transplantations-Organe züchten. «Stark» daran interessiert ist die Pharma.

image

Krebsdiagnose: Neue Methode verspricht weniger Nebenwirkungen

Schweizer Forschende haben eine Methode für die Diagnose von Tumoren verbessert. Damit sollen Nebenwirkungen in der Niere geringer ausfallen.

image

Covid: Künstliche Intelligenz soll Mutanten erfassen

ETH-Forschende haben eine neue Methode entwickelt. Diese soll Antikörpertherapien und Impfstoffe hervor bringen, die gegen zukünftige Virusvarianten wirksam sind.

image

Premiere: Karte zeigt, wie Immunzellen kommunizieren

Schweizer und britische Forschende haben erstmals eine vollständige Karte der Verbindungen des Immunsystems erstellt. Sie zeigt, wie sich Pfade bei Krankheiten verändern.

image

Opioide: Verkauf hat sich in der Schweiz verdoppelt

ETH-​Forschende haben erstmals Schweizer Daten über die Verwendung von Opioiden ausgewertet. Nun warnen sie vor «drängenden Problemen».

image

SVP kritisiert die neuen Fakultäten der Uni Luzern

Medizin und Psychologie: die Universität Luzern will zwei neue Fakultäten schaffen. Diese Idee kommt nicht bei allen Parteien gleich gut an.

Vom gleichen Autor

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.

image

Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen

Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.