Neue Professur: Kantonsspital St.Gallen schliesst sich mit ETH zusammen

Das Kantonsspital St. Gallen, die ETH Zürich und die Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa planen eine gemeinsame Professur für medizinische Innovation.

, 7. Juli 2023 um 11:30
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Das Kantonsspital St.Gallen wird zur Forschungsdrehscheibe für Biosensorik. | zvg
Die ETH Zürich, die Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa, das Kantonsspital St.Gallen (KSSG), die Universität St.Gallen und der Kanton St.Gallen, haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Diese sieht vor, bis 2025 eine gemeinsame Professur der ETH Zürich und der Empa in St.Gallen einzurichten.
Gemäss der Absichtserklärung werden die beteiligten Partner die Schaffung einer ETH-/Empa-Professur in St.Gallen im Bereich Biosensorik und Monitoring bei Pre- und Rehabilitation vorantreiben. Die Professur soll sich auf die Entwicklung neuer diagnostischer Methoden und Prognose-Modelle mittels Biosensoren konzentrieren und diese in klinischen Tests an Patienten validieren.
Schwerpunkte sollen insbesondere in den medizinischen Fachgebieten Onkologie, Geriatrie, Neurologie und Chirurgie gesetzt werden, wie die Partnerinstitutionen am Freitag mitteilen.

Neue Oberassistenzstelle am Kantonsspital

Die Professur wird am Forschungsstandort in St.Gallen angesiedelt sein, mit Labor- und Forschungsräumlichkeiten an der Empa und am Kantonsspital. Die Lehrtätigkeit wird jedoch am ETH-Standort in Zürich stattfinden. Eine gemeinsame Lehrtätigkeit zwischen der ETH und der Universität St.Gallen sowie weitere Kooperationen sind möglich.
Die Professur wird von einem Team von rund 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterstützt. Zusätzlich wird am Kantonsspital St.Gallen eine Oberassistenzstelle im Umfang von 50 Prozent geschaffen, um die Verbindung von wissenschaftlicher und klinischer Arbeit zu ermöglichen.

Kanton beteiligt sich finanziell

Der Kanton St.Gallen beabsichtigt, sich mit 500'000 Franken an der Finanzierung der Professur zu beteiligen. Da die Professur als unbefristete Stelle konzipiert ist, wird die Finanzierung voraussichtlich 20 bis 30 Jahre dauern. Zur Sicherstellung des kantonalen Beitrags wird ein zweistufiges Verfahren angestrebt, bei dem in den ersten sechs Jahren ein Sonderkredit mit jährlichen Mitteln zur Verfügung gestellt wird. Über diesen Sonderkredit wird der Grosse Rat voraussichtlich Ende 2023 entscheiden.
Die Professur gilt als wichtiger Meilenstein zur Stärkung des Innovations-, Forschungs- und Bildungsökosystems in St.Gallen. Sie soll dazu beitragen, dass Forschungsgelder in die Ostschweiz fliessen und sich optimal in den Switzerland Innovation Park Ost integrieren, der als zentraler Knotenpunkt für Innovation, Forschung und Bildung in St.Gallen dient. Die beteiligten Institutionen, darunter die Empa, die Universität, das Kantonsspital und der Kanton, sind auch als Aktionäre am Switzerland Innovation Park Ost beteiligt.
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