Gilt die Schweiz als Hauptdestination für griechische Ärzte?

Nein. In Griechenland ausgebildete Mediziner wollen zwar nach Europa, aber die Schweiz liegt «nur» auf Platz 5 der Vorzugsländer.

, 7. November 2016 um 10:34
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Trotz Ärztemangel verlassen auch in Griechenland viele dort ausgebildete Mediziner das krisengeschüttelte Land, Jahr für Jahr.
Die Mehrheit der Ärzte wollen nach Europa übersiedeln, vor allem nach Grossbritannien. Dies zeigen aktuelle Zahlen der des Ärzteverbandes von Athen (ISA). Die ISA stellt die entsprechenden Lizenzen für Ärzte aus, die Arbeit in einem anderen Land suchen.

Das sind die Vorzugsländer:

Januar bis Oktober 2016 (Anzahl Bewilligungen)
  1. Grossbritannien (487)
  2. Deutschland (102)
  3. Zypern (77)
  4. Frankreich (75)
  5. Schweiz (58)
  6. Schweden (44)
  7. Saudi-Arabien und Arabische Emirate (44)
Dieses Jahr haben laut ISA die Gesuche nach der Hauptdestination Grossbritannien allerdings um 300 Gesuche abgenommen. Schuld ist der geplante Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union («Brexit»), wie das Griechenland-Portal «Greek Reporter» berichtet.

Exodus seit Jahren

Seit Beginn der Wirtschaftskrise hat die ISA rund 9’300 Zertifikate ausgestellt. Schätzungen gehen aber von rund 18’000 Ärzten aus, die das Land verlassen haben, da nicht alle Mitglieder von ISA sind. Hier die Entwicklung der offiziellen Bewilligungen seit 2012.
  • 2015: 1’521 
  • 2014: 1’380
  • 2013: 1’488
  • 2012: 1’808
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