Bund gibt Pflichtlager bei Schmerzmitteln frei

Kapazitätsprobleme in der Herstellung führt zu einer «schweren Mangellage» bei oralen Opioiden. Keine Massnahme konnten die Situation bislang entspannen. Nun soll die Freigabe der Pflichtlager Abhilfe schaffen.

, 8. März 2022 um 12:46
image
  • medikamente
  • politik
  • suchthilfe
  • opioide
 
In der Schweiz sind zu wenig Scherzmittel verfügbar, insbesondere Morphinpräparate. Zurzeit werden nicht genügend orale, retardierte Opioide geliefert. Gründe dafür sind unter anderem Kapazitätsprobleme in der Herstellung. 
Der Bund hat deshalb entschieden, die Pflichtlager der oralen Opioide ab 15. März freizugeben. Es sei derzeit nicht absehbar, wann die Versorgung wieder sichergestellt werden könne, teilt das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung mit. 

Kaum Alternativen

Seit rund einem Jahr kommt es in der Schweiz immer wieder zu massiven Versorgungsstörungen mit oralen Opioiden. Der Markt kann diese Störungen nur schwer handhaben, da es in der Schweiz nur wenige Anbieter mit stark unterschiedlicher Präsenz gibt.
Weder eine bisherige leichte Senkung des Pflichtlagerumfangs noch ein Wechsel auf andere Opioide konnte die Versorgungssituation verbessern, schreibt das WBF. Denn auch bei Wirkstoffen wie Hydromorphon und Oxycodon kommt es zu Lieferengpässen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Alzheimer Schweiz: SP-Urgestein wird Präsident

Der ehemalige Bieler Stadtpräsident Hans Stöckli übernimmt die Spitze der Organisation.

image

Monsieur Prix mag das Réseau de l’Arc

Preisüberwacher Stefan Meierhans schlägt vor, dass die Politik viel stärker auf grosse Gesundheitsnetze mit festen Budgets setzt.

image

Keine Zulassungserleichterung für Orphan Drugs

Eine schnellere Zulassung für Arzneimittel bei seltenen Krankheiten hätte laut dem Bundesrat hohe Kostenfolgen.

image

Kinder- und Jugendpsychiatrie: Nun soll's der Bundesrat richten

Der Nationalrat verlangt, dass der Bundesrat in die Kompetenz der Kantone und der Tarifpartner eingreift.

image

Forschung muss Frauen und Alte mehr berücksichtigen

Der Bund regelt die Forschung an Menschen stärker. Künftig sollen mehr Frauen und Alte teilnehmen.

image
Gastbeitrag von Claus Hysek

Wie man für 15 Rappen pro Monat den Apotheken-Markt zerstört

Santésuisse hat vorgerechnet, wo man bei Medikamenten sparen kann. Wir haben nachgerechnet.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.