Steigende Prämien: «Wehrt euch, Bürger!»

In den Strassen von Genf haben über 500 Demonstrierende gegen steigende Prämien protestiert. Organisiert wurde die Aktion nicht von einer Partei, sondern von zwei Frauen aus dem Volk.

, 20. November 2017 um 10:19
image
  • politik
  • versicherer
  • krankenkassenprämien
  • gesundheitskosten
Zum ersten Mal fand in der Schweiz eine Bürgerdemonstration statt, die sich gegen die steigenden Krankenkassenprämien richtete. An der Veranstaltung in Genf wurden Slogans wie «citoyennes, citoyens, nous sommes en colère» («Bürgerinnen und Bürger, wir sind wütend») skandiert, oder Sätze wie «je trime pour ma prime» («Ich schufte für die Prämie»)
Gegen 500 Demonstrierende wehrten sich mit Fahnen, Plakaten und Parolen gegen steigende Prämie, wie «Le Matin» (Print) berichtete.

Bürgerbewegung startete auf Facebook

Organisiert wurde die Veranstaltung von Joëlle Combremont und Patricia Léoz, zwei Frauen, die zuvor nicht politisch tätig waren. Startschuss für die Protestaktion war ihre Facebook-Gruppe, die innert Kürze knapp 8'400 Mitglieder bündeln konnte.
«Das aktuelle System funktioniert nicht mehr. Wir müssen etwas bewegen», zitiert «Le Matin» Patricia Léoz. Das Schweizer Gesundheitssystem sei zwar ein Rolls-Royce – aber ohne Treibstoff, um ihn zu fahren. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Deutsche Apotheker empört wegen Karl Lauterbachs Gender-Vorschlag

In Deutschland soll der Warnhinweis bei der Medikamentenwerbung geschlechtergerecht formuliert werden. Der Vorschlag des Bundesgesundheitsministers stösst aber auf harsche Kritik.

image

Spitalkrise: Die GDK stellt sich hinter Hplus und übt Druck auf Alain Berset aus

Die Spitäler fordern eine Erhöhung der Tarife um 5 Prozent. In einem Schreiben an Gesundheitsminister Alain Berset verleihen die kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren dem Anliegen Nachdruck.

image

Keine IPS-Plätze mehr für Neugeborene – das Kantonsspital Graubünden wehrt sich dagegen

Auch Behandlungen für krebskranke Kinder sollen am KSGR gestrichen werden. Gegen die geplanten Massnahmen des interkantonalen Gremiums regt sich nun Widerstand.

image

Der Verein Pflegedurchbruch versucht es nochmals

Um ein Haar hätte sich der Verein Pflegedurchbruch aufgelöst – gescheitert am Ziel, dem Pflegepersonal schneller zu helfen.

image

Dachverband FMCH kritisiert Zulassungsstopp für Fachärzte scharf

Für die FMCH, der Dachverband von 8000 Spezialärztinnen und -ärzten, hat die Politik einen folgenschweren Grundsatzentscheid gefällt. Nun wendet er sich an die GDK.

image

Die Ostschweizer Spitalplanung steht vor dem Aus

Sechs Kantone wollten bei der Spitalplanung zusammenspannen. Nun ist ihr Vorhaben gescheitert, weil sich die Hälfte der Kantone verabschiedet hat.

Vom gleichen Autor

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.

image

Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen

Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.