Pflegeheimbetreiber interessiert sich für weiteres Spitalareal

Der Privatanbieter Solviva ist mit dem Kanton Appenzell Innerrhoden im Gespräch. Im Raum steht die Frage eines Neubaus für spezialisierte Pflege in Appenzell.

, 17. Januar 2022 um 08:12
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Der Kanton Appenzell Innerrhoden und das private Pflegeunternehmen Solviva prüfen derzeit eine Zusammenarbeit für den Betrieb auf dem Spitalareal Sonnhalde in Appenzell. Solviva klärt derzeit in einer Machbarkeitsstudie ab, ob für sie der Bau eines neuen Gebäudes im Baurecht in Betracht komme. Das Ziel sei es, eine Einrichtung für spezialisierte Pflege mit überregionaler Nachfrage zu betreiben. Erste Ergebnisse werden bis im Sommer 2022 vorliegen.
Es ist nicht das erste geplante Projekt von Solviva in der Ostschweiz. Der private Pflegeanbieter wird künftig zum Beispiel auch in Flawil ein Zentrum für Gesundheit, Therapie und Langzeitpflege betreiben. Ein anderes Projekt in Wattwil hingegen scheiterte und Solviva zog sich zurück. Zu den bereits geplanten Standorten in der Ostschweiz würde Appenzell gut passen, steht in der Medienmitteilung des Kantons zu lesen.  

Miete wird «nicht gewinnorientiert» festgelegt

Im neuen geplanten Gebäude in Appenzell könnten sich das Kantonale Gesundheitszentrum sowie weitere Gesundheitsdienstleistende langfristig einmieten. Als Beispiel nennt der Kanton Haus- und Fachärzte. Die Miete für die Mitbenutzung des neuen Gebäudes soll zudem «nicht gewinnorientiert» festgelegt werden, heisst es. Und in jedem Fall bleibe der Kanton für den Betrieb des Gesundheitszentrums verantwortlich.
Das Spital Appenzell wurde Ende Juni 2021 geschlossen und wird seitdem unter dem Namen Kantonales Gesundheitszentrum Appenzell betrieben. Das Zentrum umfasst unter anderem eine Tagesklinik für chirurgische, medizinische und ergänzende Angebote. Die Immobilien auf dem ehemaligen Spitalareal sind sanierungsbedürftig. Teile davon werden derzeit nicht genutzt. Einzelne Stockwerke oder Räume sind ausserdem für Zwischennutzungen an Dritte vermietet.
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