Regierung spricht mehr Geld für das Pflegepersonal

Der Kanton Tessin will die Pflege mit bis zu 6,6 Millionen Franken jährlich unterstützen. Generell soll die Ausbildungssituation verbessert werden.

, 11. Juni 2021 um 06:00
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Die Tessiner Regierung setzt Anliegen der Pflegeinitiative bereits um. So will der Kanton jährlich mit einer Million Franken für Unterstützungsbeiträge von Auszubildenden in der Pflege aufkommen. Damit soll der Lebensunterhalt von Personen in Ausbildung gesichert werden, teilt die Regierung mit.
Der Aktionsplan der italienischsprachigen Region geht aber noch weiter: Künftig sollen Spitäler und Arztpraxen für das Anbieten von Praktikumsplätzen eine finanzielle Entschädigung erhalten. Auch die Zahl der Praktikumsplätze soll stark erhöht werden.

Gesundheitsprofis im Beruf halten

Insgesamt investiert die Tessiner Regierung ab 2024 jährlich 4,9 bis 6,6 Millionen Franken in die Ausbildung von Gesundheitspersonal. Der definitive Betrag sei unter anderem abhängig von allfälligen Beiträgen des Bundes. Diese sind im Rahmen des indirekten Gegenvorschlags zur Pflegeinitiative noch festzulegen.
Der Plan «Pro San 2021-2024» der Tessiner Regierung umfasst darüber hinaus auch verschiedene Projekte. Diese sollen das Aussteigen von Gesundheitsfachleuten aus ihrem Beruf verhindern sowie «Rückkehrer» zu einer Wiederaufnahme ihrer Arbeit animieren, steht in der Mitteilung weiter zu lesen.

Hohe Anzahl Grenzgänger

Das Tessin ist stark abhängig von italienischen Fachkräften: Im Gesundheitssektor sind knapp 4'500 Grenzgängerinnen und Grenzgänger im Gesundheitssektor tätig. Ohne diese Arbeitskräfte wäre die Situation in den letzten Monaten in den Spitälern laut Bundesrat nicht zu bewältigen gewesen.
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