Patientendossier: Nun soll die Post es richten

Die Post plant eine Mehrheitsbeteiligung an der Axsana, die in 14 Kantonen unter der Marke Xsana das Elektronische Patientendossier (EPD) anbietet.

, 9. August 2022 um 10:53
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Die Post will ihre Rolle rund um das elektronische Patientendossier (EPD) ausbauen. Sie plant deshalb eine Mehrheitsbeteiligung an der finanziell in Schieflage geratenen Betriebsgesellschaft  Axsana, die das EPD unter der Marke Xsana in 14 Kantonen anbietet, darunter in Zürich und Bern. 
Die Cantosana und der Trägerverein XAD sind heute je zur Hälfte an der Axsana beteiligt. Für die  technische EPD-Infrastruktur ist dagegen die Swisscom zuständig - noch ist sie dafür zuständig. Künftig wird die Post diesen Part übernehmen. 
Denn der gelbe Staatsbetrieb will per Ende September 75 Prozent der Aktien an der Axsana erwerben. Entsprechende Gespräche sind auf Laufen. Nicole Burth ist seit Januar 2021 Mitglied der Post-Konzernleitung und Leiterin des Bereichs Kommunikations-Services. Sie erklärt in einer Medienmitteilung:  «Mit der Mehrheitsbeteiligung an der Axsana wollen wir dem elektronischen Patientendossier Schub verleihen und die Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter vorantreiben.»

Das Ende der Doppelspurigkeit

Die Post engagiert sich schon länger für das EPD - so wie eben auch die Swisscom. Für die Stammgemeinschaften entwickelt und stellt sie die technische Infrastruktur zur Verfügung. Sie nennt dies «den Motor, mit dem die Stammgemeinschaften das elektronische Patientendossier betreiben und den Einwohnerinnen und Einwohnern anbieten können.»
Mit dem Ausscheiden der Swisscom nimmt also die kostspielige Doppelspurigkeit ein Ende. Es war nie einzusehen, weshalb die Anwendung mehrerer technischen Lösungen vorteilhaft sein soll, zumal sich in diesem Bereich erst noch zwei bundesnahe Konzerne duellierten. 

In diesen 14 Kantonen ist Xsana aktiv 



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