Nun ist klar, wer die Tertianum-Gruppe übernimmt

Die Altersheim-Gruppe geht an eine Investmentgesellschaft.

, 13. Dezember 2019 um 07:35
image
  • pflege
  • wirtschaft
  • tertianum
  • capvis
Vor einigen Monaten wurde bekannt, dass die Immobilienfirma Swiss Prime Site (SPS) die Altersheim Gruppe Tertianum weiterverkaufen will. Medinside hat berichtet. Nun ist klar, wer die Käuferin ist. Es ist die Schweizer Beteiligungsgesellschaft Capvis AG beziehungsweise deren Fonds Capvis Equity V LP. Wie die SPS in einer Mitteilung schreibt, umfasst der Kauf den operativen Betrieb von den 80 Wohn- und Pflegezentren. 
Die rund 4'700 Mitarbeitenden und das Management der Tertianum Gruppe werden von der neuen Eigentümerin übernommen, schreibt SPS weiter. Und: Über den Transaktionspreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Der Vollzug werde am 1. Semester 2020 erwartet.
Die künftige Eigentümerin kündigt an, Tertianum «gemeinsam mit dem Management weiter zu stärken und durch zusätzliche Dienstleistungen auszubauen».

Was passiert mit den Immobilien?

Bei den Immobilien ändert sich durch den Verkauf nichts, wie SPS-Sprecher Mladen Tomic auf Anfrage von Medinside sagt. Das heisst, die 16 Standorte, welche im Besitz der SPS sind, gehören dieser weiterhin - und werden auch künftig an Tertianum vermietet. Die anderen Liegenschaften sind im Besitz von Dritten - gehören etwa der Credit Suisse.

Was steckt hinter dem Fonds Capvis V?

Der Fonds Capvis V (römische 5) existiert seit 2018. Investoren haben sich mit ingesamt 1,2 Milliarden Euro eingekauft. Ziel gemäss Capvis-Webseite: «Capvis V (wird) in führende mittelständische Unternehmen im Industriekorridor Europas (Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien und Benelux) investieren. Das Capvis-Team wird zusammen mit den jeweiligen Management-Teams seinen wertschöpfungsorientierten Ansatz fortsetzen, der darauf abzielt, erfolgreiche, nachhaltige Unternehmen aufzubauen und global und regional führende Unternehmen zu fördern.»

Fakten zur Tertianum Gruppe

Swiss Prime Site hat die 1982 gegründete Tertianum-Gruppe 2013 gekauft. Heute gehören in der ganzen Schweiz 76 Betriebe mit rund 4000 Betten zur Gruppe. Damit ist Tertianum ein gewichtiger Player im Bereich der Langzeitpflege. Gemäss Halbjahresbericht der SPS betrug der Umsatz von Tertianum 206 Millionen Franken. Das Umsatzplus betrug 6,4 Prozent. Zum Wachstum beigetragen hätten auch die die 2018 eröffneten bzw. erweiterten Standorte, schreibt die SPS weiter. (bwg)
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Krankenkassen müssen pflegende Angehörige weiterhin bezahlen

Obwohl Krankenkassen und Gemeinden mehr Kosten befürchten, findet der Bundesrat: Pflegende Angehörige sollen eine bezahlte Anstellung erhalten.

image

Pflegeinitiative: Kommission drückt aufs Tempo

Mit nur einer Stimme Mehrheit spricht sich die nationalrätliche Gesundheitskommission für eine attraktivere Passerelle von HF zu FH aus.

image

Clever statt teuer: Neue Wege für die Pflege

Die zweite Etappe der Pflegeinitiative lässt sich stemmen – auch ohne höhere Prämien oder mehr Steuergeld. Wenn man bereit ist, über den Tellerrand zu schauen. Denn der Staatshaushalt hätte Spielraum.

image

Wallis verleiht zum ersten Mal einen Pflegepreis

Die Pflegefachfrau Sonam Dreyer-Cornut ist die erste Preisträgerin, die vom Kanton ausgezeichnet worden ist. Sie arbeitet auch für «Ärzte ohne Grenzen».

image

Paraplegiker-Zentrum holt Pflege-Chefin vom USZ

Pascale Thüring wird Leiterin Pflege in Nottwil und damit auch Mitglied der Geschäftsleitung.

image

Swiss HCA: Eine neue Stimme aus der Pflege

Der Fachkräftemangel macht sichtbar, wie wichtig die Arbeit von Health Care Assistants ist. Ihr neuer Verband Swiss HCA setzt sich für bessere Löhne, Schutz vor Überlastung und politische Aufmerksamkeit ein.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.