Jetzt gibt es Telemedizin auch gegen Bitcoins

Ein Schweizer Telemedizin-Unternehmen sorgt erneut für Schlagzeilen: Die fernmedizinische Behandlung kann mit Kryptowährungen bezahlt werden.

, 17. August 2022 um 10:06
image
  • ärzte
  • telemedizin
Der Telemedizin-Anbieter Soignez-moi aus dem Bernischen Neuenegg macht seinen Nutzern ein neues Angebot: Sie können ihre Konsultationen in Kryptowährung bezahlen – auch wenn sie die Kosten von der Grundversicherung zurückerstattet erhalten.

Ein Dutzend Kryptowährungen

Damit soll die Konsultation wirklich bis zum letzten Schritt vollständig digital werden, wie der Mitgründer Romain Boichat mitteilt. Als Zahlungsmittel können etwa ein Dutzend Kryptowährungen – darunter auch die bekannteren wie Bitcoin, Ethereum und Litecoin – gewählt werden.

Kurs wird laufend angepasst

Weil Kryptowährungen viel Energie verbrauchen, will der Anbieter pro Transaktionen einen Franken an die Klimastiftung Schweiz zahlen. Der Umrechnungskurs der stark schwankenden Kryptowährungen werde laufend angepasst, versprechen die Betreiber. Eine Konsultation bei Soignez-moi kostet derzeit 59 Franken. Zum heutigen Kurs sind das 0,0026125 Bitcoins.

Insel lieferte Auswahlverfahren

Soignez-moi will bei leichteren Symptomen eine Alternative zu den stark überlasteten Notaufnahmen von Spitälern anbieten. Mit der Notfallstation des Berner Inselspitals hat der Telemedizin-Anbieter ein Auswahlverfahren entwickelt, mit welchem digital beurteilt wird, ob ein Fall telemedizinisch behandelt werden kann.

Rückruf von Arzt

Nach dem Ausfüllen eines medizinischen Fragebogens werden die Patienten, die fernbehandelt werden können, von einem Arzt der Plattform zurückgerufen. Bestimmte Untersuchungen können auch in einer der 180 Partnerapotheken in der Westschweiz durchgeführt werden.

Ursprünglich aufgegeben

Soignez-moi arbeitet mit den Notaufnahmen des Spitalzentrums Biel, des Genfer Spitals La Tour in Meyrin und demnächst auch mit dem Neuenburger Spitalnetz RHN zusammen.
In jüngster Vergangenheit hat Soignez-moi schon einmal für Schlagzeilen gesorgt: Im Juni wollte der Anbieter seine Telekonsultations-Aktivitäten einstellen. Einen Monat später teilte das Unternehmen mit, dass der Betrieb nun doch weiter gehe. Medinside berichtete hier darüber.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Ärztemangel: Bern drohen weitere Versorgungsengpässe

Auch Fachgebiete wie die Endokrinologie, Gynäkologie und Rheumatologie sind zunehmend betroffen. Das zeigen aktuelle Zahlen der Ärztegesellschaft des Kantons Bern.

image

SAMW: Drei neue Ehrenmitglieder

Der Senat wählte zudem Arnaud Perrier zum neuen Präsidenten der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften.

image
Der KI-Ticker

Wo Künstliche Intelligenz das Gesundheitswesen verändert

Entzündung durch Bakterien oder Viren? ➡️ KI findet den Unterschied ++ Herzfehler entdecken in der Neonatologie ++ KI wittert kardiovaskuläre Risiken ++ Toller Rollstuhl ++

image

Aargauischer Ärzteverband: Neuer Präsident

Der Nachfolger von Jürg Lareida heisst Thomas Ernst.

image

Das sind die SGAIM-Preisträger

Die Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin hat fünf Projekte mit Fokus «Sonografie» ausgezeichnet.

image

Hausarzt wehrt sich gegen Klima-Behauptungen

Ein Zeitungsartikel suggeriert, dass wir uns zwischen Gesundheit und Klimaschutz entscheiden müssten. Ein Arzt aus dem Emmental widerspricht.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.