Michel Matter schafft den Sprung in den Nationalrat

Viele bisherige Gesundheitspolitiker schaffen die Wiederwahl. Doch es kommt auch zu gewichtigen Abwahlen und einzelnen Neuzugängen.

, 21. Oktober 2019 um 06:51
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Am Sonntag hat die Schweizer Stimmbevölkerung das neue eidgenössische Parlament gewählt. Für Überraschung in der Gesundheitsbranche sorgte vor allem die Abwahl von Heinz Brand (SVP). Der Präsident des Krankenversicherer-Verbands Santésuisse hat die Wiederwahl verpasst. 
Im Vorfeld der Wahlen haben sich mehrere Ärzte für eine Kandidatur aufstellen lassen. Nur wenige haben es erwartungsgemäss geschafft, insbesondere die bisherigen Ärzte: Pierre-Alain Fridez (Jura), Marina Carobbio Guscetti (Tessin), Brigitte Crottaz (Waadt) und Angelo Barrile -Zürich (alle SP). Pietro Vernazza ist bei den St. Galler Grünliberalen erster Ersatz. 

Pierre-Yves Maillard ist wieder in Bern

Neu im Parlament ist der Arzt Michel Matter, Vizepräsident und Zentralvorstand der Ärzteverbindung FMH. Mit ihm bekommen die Grünliberalen (GLP) erstmals einen Genfer Sitz. Der Facharzt für Ophtalmologie arbeitet als verantwortlicher Arzt im Centre ophtalmologique de Rive und ist seit 2014 Präsident des Genfer Ärzteverbandes. Ferner ist Michel Matter Mitglied des Verwaltungsrats der Genfer Universitätsspitäler HUG.
Ein weiterer Gesundheitspolitiker, der wieder im Parlament sitzt, ist Pierre-Yves Maillard (SP). Der ehemalige Waadtländer Gesundheitsdirektor und Gewerkschaftsboss war zwischen 1999 und 2004 bereits einmal in der grossen Kammer in Bern vertreten. 

Auch Sebastian Frehner abgewählt

Auch viele Bisherige schafften die Wiederwahl in den National- oder Ständerat: Hans Stöckli (SP Bern), Ruth Humbel (CVP Aargau), Lorenz Hess (BDP Bern), Isabelle Moret (FDP Waadt), Thomas de Courten (SVP Basel-Landschaft), Martin Schmid (FDP Graubünden) oder Martin Candinas (CVP Graubünden). 
Abgewählt wurde nebst Heinz Brand auch der Baselstädtische SVP-Nationalrat Sebastian Frehner, der im Beirat beim Versicherer Groupe Mutuel sitzt. Auch Felix Müri (Organisation der Arbeitswelt der medizinischen Masseure) und Peter Schilliger (Luzerner Kantonsspital) haben die Wiederwahl nicht mehr geschafft. 
Nicht mehr angetreten sind ferner Silvia Schenker (Verwaltungsrätin beim Unispital Basel), Konrad Graber, Joachim Eder oder Roland Eberle. Auch die profilierte SP-Gesundheitspolitikerin Bea Heim aus dem Kanton Solothurn hat sich nicht mehr zur Wiederwahl gestellt. 
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