Verzögerte BAG-Preisüberprüfung kostet Millionen

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) benötigt für die Medikamenten-Preisüberprüfung mehr Zeit. Das kostet rund 20 Millionen Franken, wie eine Schätzung jetzt zeigt.

, 6. Februar 2018 um 09:27
image
Die laufende Preisüberprüfung von Medikamenten zieht sich bis in den Frühsommer hin. Bei einigen Präparaten wird es nun Mai, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
Zehn Prozent der zu prüfenden Medikamente stehen noch aus, wie eine Nachfrage der AZ beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) ergab. In absoluten Zahlen seien das rund 80 Arzneien. Das BAG befinde sich mit den Herstellern im Gespräch; einige Produzenten hätten zudem Beschwerde eingereicht.

BAG hatte weniger Zeit als üblich

Unter jenen Präparaten, deren Preisüberprüfung noch aussteht, befinden sich mehrere umsatzstarke Medikamente: etwa Avastin, Enbrel oder Revlimid. Sollten die Preise erst auf Anfang Mai gesenkt werden, entgehen den Prämienzahlern 22 Millionen Franken, rechnet die Zeitung.
Das Bundesamt hätte die Preise laut Gesetz bereits im Dezember senken müssen. Die lange Überprüfung ist dem BAG zufolge vor allem darauf zurückzuführen, dass die Preise der Arzneimittel neben dem Vergleich mit ausländischen Medikamentenpreisen auch die Wirkung eines Präparats einbeziehen müssen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Alzheimer Schweiz: SP-Urgestein wird Präsident

Der ehemalige Bieler Stadtpräsident Hans Stöckli übernimmt die Spitze der Organisation.

image

Monsieur Prix mag das Réseau de l’Arc

Preisüberwacher Stefan Meierhans schlägt vor, dass die Politik viel stärker auf grosse Gesundheitsnetze mit festen Budgets setzt.

image

Keine Zulassungserleichterung für Orphan Drugs

Eine schnellere Zulassung für Arzneimittel bei seltenen Krankheiten hätte laut dem Bundesrat hohe Kostenfolgen.

image

Kinder- und Jugendpsychiatrie: Nun soll's der Bundesrat richten

Der Nationalrat verlangt, dass der Bundesrat in die Kompetenz der Kantone und der Tarifpartner eingreift.

image

Forschung muss Frauen und Alte mehr berücksichtigen

Der Bund regelt die Forschung an Menschen stärker. Künftig sollen mehr Frauen und Alte teilnehmen.

image
Gastbeitrag von Claus Hysek

Wie man für 15 Rappen pro Monat den Apotheken-Markt zerstört

Santésuisse hat vorgerechnet, wo man bei Medikamenten sparen kann. Wir haben nachgerechnet.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.