Krebs in Zahlen: Wo es Fortschritte gibt. Und wo nicht.

Laut neuen US-Daten sanken die Sterberaten bei sieben von zehn Krebsarten – und bei fast allen Tumorerkrankungen stieg die Fünfjahres-Überlebenschance spürbar.

, 4. April 2017 um 09:52
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Die Zahlen stammen aus den USA, sind also nicht eins zu eins übertragbar, aber im Kern spiegeln sie auch hiesige Entwicklungen, Chancen und Fragezeichen in der Entwicklung der Tumorerkrankungen.
Die National Institutes of Health der Vereinigten Staaten haben dabei die Krebsraten und ihre Folgen in einem Mehrjahresvergleich erfasst. Die wichtigsten Punkte:

  • Krebs als Todesursache: Insgesamt sank die Sterblichkeit wegen Krebs zwischen 2010 und 2014 bei Männern um jährlich 1,8 Prozent, bei Frauen um 1,4 Prozent und bei Kindern um 1,6 Prozent.  
  • Krebshäufigkeit: Insgesamt sank die Zahl der neu diagnostizierten Krebserkrankungen bei Männern von 1999 bis 2013 um 2,3 Prozent. Bei Frauen blieb die Zahl in etwa stabil. 
  • Sterberaten nach Krebsarten, Männer: Von 2010 bis 2014 sanken die Sterberaten bei 11 von 16 der am meisten verbreiteten Krebsarten. Die Sterberaten erhöhten sich wegen Krebs der Leber, der Bauchspeicheldrüse sowie bei Hirntumoren.
  • Sterberaten nach Krebsarten, Frauen: Von 2010 bis 2014 sanken die Sterberaten bei 13 von 18 der am meisten verbreiteten Krebsarten. Höher waren die Sterberaten aufgrund von Leber- und Gebärmutter-Krebsarten.




  • Überlebenschancen: Verglichen mit dem Zeitraum 1975—1977 lag die Fünfjahres-Überlebensrate im Zeitraum 2006—2012 bei fast allen Krebsarten signifikant höher. Zwei nennenswerte Ausnahmen bilden Gebärmutterhals- und Uterus-Krebs.
  • Deutlichste Fortschritte: Am deutlichsten stiegen die Fünfjahres-Überlebensraten bei Prostata- und Nierenkrebs, ferner beim Non-Hodgkin-Lymphom, Myelom und bei Leukämie. Hier stiegen die Raten um 25 Prozent oder mehr.
  • Die gefährlichsten Tumore. Krebsarten mit den tiefsten Fünfjahres-Überlebensarten waren: Pankreas (8,5 Prozent), Leber (18,1 Prozent), Lunge (18,7 Prozent), Speiseröhre (20,5 Prozent), Magen (31,1 Prozent) und Gehirn (35 Prozent).
  • Die höchsten Chancen. Am besten waren die Quoten bei Krebs der Prostata (99,3 Prozent), Schilddrüse (98,3 Prozent), beim Melanom (93,2 Prozent) sowie bei Brustkrebs (90,8 Prozent).

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