Konkurrenz für Schweizer Spitäler

Das Fürstentum Lichtenstein baut ein neues Spital. Kritiker befürchten negative Folgen für die benachbarten Spitäler in der Schweiz.

, 25. November 2019 um 12:17
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2011 hatte es an der Urne noch ein Nein zum Neubau gegeben. Nun, acht Jahre später, fand das Nachfolgeprojekt eine Mehrheit - das Fürstentum Lichtenstein bekommt ein neues Landesspital.  Dieses soll 72 Millionen Franken kosten und das bestehende aber in die Jahre gekommene Spital ersetzen. Das Projekt hatte im Vorfeld im Ländle für hitzige Debatten gesorgt.

Zu klein um gut genug zu sein?

Der prominenteste Gegner war Staatsoberhaupt Fürst Hans-Adam II. Dieser sagte im Vorfeld zu Radio Lichtenstein, er befürchte, dass das Spital aufgrund der geringen Bevölkerungszahl des Kleinststaates die zur Qualitätssicherung benötigten Fallzahlen nicht erreichen werde. 
Und falls das neue Landesspital Patienten aus der Schweiz anziehe, gefährde das die dortigen Spitäler. Er befürchtet gar eine Schliessung der Spitäler in Grabs und Walenstadt.

St. Gallen baut trotzdem aus

Doch die Kritiker setzten sich wie erwähnt nicht durch. Sie folgten Regierung und Parlament. Gut 56 Prozent der Stimmenden sagten am Sonntag Ja zum Neubau.
Was bedeutet dies für die beiden St. Galler Spitäler? Regierungsrätin Heidi Hanselmann sagte gegenüber dem Regionaljournal von Radio SRF, sie sei vom Abstimmungsergebnis nicht überrascht. Und: St. Gallen werde seinerseits am Ausbau des Spitals in Grabs festhalten. Man erhoffe sich aber Kooperationen mit dem Spital aus Lichtenstein.
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