Kantonsspital Baselland: Ein Chefarzt pro Bereich

Das KSBL reorganisiert sich – um effizienter und wirtschaftlicher zu werden.

, 11. Dezember 2015 um 09:45
image
  • spital
  • kantonsspital baselland
  • baselland
  • basel
Letztlich geht es um die Verwirklichung der längst beschlossenen Strukturen: Vor vier Jahren entschied die Baselbieter Bevölkerung, die Spitäler Liestal, Bruderholz und Laufen zum Kantonsspital Baselland zu bündeln. Im Rahmen dieser Umwandlung hat der Verwaltungsrat des KSBL nun die zukünftige medizinische Angebotsstruktur an den drei Standorten konkretisiert.

  • Der Standort Liestal soll sich die stationäre Akutmedizin konzentrieren, eine erweiterte Grundversorgung anbieten und ein Zentrum für Aus- und Weiterbildung sowie für Forschung sein.
  • Am Standort Bruderholz soll neben der internistischen und chirurgischen Grundversorgung ein Kompetenzzentrum für den Bewegungsapparat entstehen und das Zentrum für Rehabilitation ausgebaut werden.
  • Der Standort Laufen soll sich auf die Schwerpunkte und Kompetenzen der internistischen Grundversorgung, Schmerztherapie, Rehabilitation und Altersversorgung konzentrieren.


Zur neuen Organisation gehört, dass die Chefärzte der vier Bereiche Medizin, Chirurgie, Orthopädie und Notfall standortübergreifend amtieren.

«Keine präjudizierende Wirkung»

Der Schritt steht auf den ersten Blick im Schatten des bekannten grossen Spitalprojekts von Basel-Land und Basel-Stadt – aber wie das KSBL in seiner Mitteilung betont, erfolgt er unabhängig von der Prüfung einer gemeinsamen Spitalgruppe des Kantonsspitals Baselland und des Universitätsspitals Basel. 
Denn diese Spitalgruppe könnte allenfalls in einigen Jahren verwirklicht werden (nämlich ab 2019/2020). Die nun beschlossenen Schritte werden indes ab 2016 umgesetzt. Sie sollen auch keine präjudizierende Wirkung haben: «Die geplanten Massnahmen stehen einer möglichen gemeinsamen Spitalgruppe nicht im Wege», meldet der Verwaltungsrat: «Sie sind in jedem Fall nötig, um im Spitalumfeld erfolgreich bestehen zu können».
Im Hintergrund steht, dass die Wirtschaftlichkeit des Spitals verbessert werden muss. 

  • So sollen durch die Departementalisierung auch in der Medizin und der Chirurgie Doppelspurigkeiten eliminiert werden.
  • Der Verwaltungsrat erwartet dabei auch eine Effizienzsteigerung durch einen gezielteren Einsatz des Fachpersonals.
  • Die Organisationsstrukturen sollen über alle drei Standorte harmonisiert werden, zum Beispiel im OP-Bereich.
  • Mit gemeinsamen Prozessen und einer einheitlichen Organisation soll ferner eine patientenfreundliche Notfallorganisation gesichert werden.

Im weiteren lässt der KSBL-Verwaltungsrat prüfen, welche Behandlungen künftig ambulant und welche weiterhin stationär vorgenommen werden können. 


Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

KSA: Weiterer Abgang in der Geschäftsleitung

Sergio Baumann ist nicht länger beim Kantonsspital Aarau tätig: Der Betriebsleiter, der zeitweise als interimistischer CEO fungierte, hat sein Büro bereits geräumt.

image

Jede Notfall-Konsultation kostet 460 Franken

Notfallstationen werden immer öfter besucht. Eine Obsan-Studie bietet neue Zahlen dazu. Zum Beispiel: 777'000 Personen begaben sich dreimal in einem Jahr auf den Spital-Notfall.

image

Zürcher Krankenhäuser und Versicherer haben sich geeinigt

Nun ist ein jahrelanger Streit beendet: Die Zürcher Spitäler vereinbaren mit Helsana, Sanitas und KPT einen Taxpunktwert von 93 Rappen - ein Kompromiss.

image

Balgrist-Team behandelt im Spital Männedorf

Das Spital Männedorf hat eine neue Klinik für Orthopädie und Traumatologie. Das Team kommt vom Balgrist.

image

Solothurner Spitäler: Bericht zu CEO-Lohn bleibt vorerst geheim

Noch ist unklar, ob Zusatzzahlungen an den Ex-Chef der Solothurner Spitäler rechtens waren. Der Bericht dazu ist da - aber nicht öffentlich.

image

Kispi wegen «Riesenfete» kritisiert – doch die Köche arbeiten gratis

Das überschuldete Kinderspital Zürich feiere seinen Neubau mit einem Michelin-Sternkoch, schreibt ein Online-Medium provokativ.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.