Inselspital Bern: Schneller als der Arzt

Ein Mathematiker des Inselspitals hat gemeinsam mit Ärzten der Neuroradiologie ein Computer-Programm zur Beurteilung von Schlaganfällen entwickelt.

, 29. Oktober 2015 um 09:12
image
Die Software heisst Faster und kann innert Minuten erfassen, welche Hirnareale nach einem Schlaganfall langfristig geschädigt bleiben.
Algorithmen erkennen in 6 Minuten nicht nur das unmittelbar fehldurchblutete Gewebe, sondern können vorhersagen, welche Hirnbereiche nach einer Behandlung voraussichtlich geschädigt bleiben werden, heisst es in einer Mitteilung des Inselspitals. 

Wichtige Informationen für Ärzte

«Mit dieser Information können die behandelnde Ärzte präziser erkennen, welche Gewebe eine Chance auf vollständige Erholung haben und diese gezielt via Katheter befreien», schreibt das Inselspital. 
Entwickelt hat das selbstlernende Berner System Richard McKinley, ein Mathematiker am Support Center for Advanced Neuroimaging (SCAN) der Neuroradiologie am Inselspital.
Die Zusammenarbeit erfolgte mit den Ingenieuren des Instituts für Chirurgische Technologien und Biomechanik (ISTB) der Uni Bern sowie den Ärzten der Neuroradiologie am Inselspital.

Weitere Software in Entwicklung

Für Faster gibt es bereits eine Vorgängerversion: BraTumIA, ein Rechner zur Hirn-Tumorsegmentation. Mehr als 200 Benutzer in über 40 Ländern verwenden diesen bereits. 
Die Forschungsgruppe arbeitet zudem an einem neuen Programm zur Analyse von entzündetem Hirngewebe bei Multipler Sklerose (MS).
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Kanton finanziert Virtual Reality am Kantonsspital Graubünden

Der Kanton Graubünden investiert über 1,8 Millionen Franken in die virtuelle Ausbildung von medizinischem Fachpersonal.

image

«Friendly Work Space» – diese Spitäler tragen neu das Label

Die Gesundheitsförderung Schweiz zeichnet Unternehmen aus, die besonders gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen schaffen.

image

Nach abruptem Abgang: Die Psychiatrie St. Gallen hat wieder eine Direktorin

Steffi Weidt wird im April 2024 Direktorin 'Medizin und Psychologie' der Psychiatrie St. Gallen.

image

Urologie: 44 Spitäler wollten – diese 27 dürfen

In der Hochspezialisierten Medizin (HSM) wurden neue Leistungsaufträge vergeben – diesmal für zwei komplizierte Urologie-Operationen.

image

Männergesundheit: «Vorsorge lohnt sich»

Männer sterben früher als Frauen. Auch, weil sie sich weniger um ihre Gesundheit kümmern, meint Prof. Dr. med. Stephen Wyler, Chefarzt und Klinikleiter Urologie sowie Leiter des Prostata- und Uroonkologischen Zentrums am Kantonsspital Aarau KSA.

image

Dem See-Spital bleibt das neue Medical-Center versagt

Das See-Spital Horgen kapituliert: Es verzichtet auf den geplanten Neubau.

Vom gleichen Autor

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.