Insel-Pneumologie erhält Geld für Covid-Impfforschung

Das Berner Inselspital hat den Auftrag, spezielle Covid-Impfstoffe zu untersuchen.

, 18. November 2020 um 09:46
image
  • insel gruppe
  • innosuisse
  • coronavirus
  • impfstoff
Die Berner Insel-Gruppe hat einen prestigeträchtigen Auftrag erhalten: Die Universitätsklinik für Pneumologie des Inselspitals soll helfen, die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Covid-19-Impfstoffen untersuchen.

«Impfung» direkt via Schleimhaut

Die Klinik erhält für diesen Auftrag Geld von der Innovationsförderstelle des Bundes, Innosuisse. Gemeinsam mit dem Impfstoffhersteller Mymetics in Epalinges und der Universität Bern soll eine ganz bestimmte Art von Covid-19-Impfstoffen untersucht werden.
Mymetics hat sich auf Impfstoffe spezialisiert, die direkt auf die Schleimhaut im Nasen-Rachen-Raum gebracht werden. Solche Impfstoffe nennt man virosomal. Virosomen sind kleine, virusähnliche Partikel, welche als Transporter für immunauslösende Antigene eingesetzt werden können.

Sind solche Impstoffe wirksam und verträglich?

Treffen diese Virosomen auf die Nasen- und Rachenschleimhaut rufen sie dort eine lokale Abwehrreaktion hervor. Gelangen dann später Coronaviren via Aerosole auf die Schleimhaut, könnten sie am Eindringen und am Ausbreiten gehindert werden.
Diese Funktionsweise der virosomalen Impfstoffe, deren Wirksamkeit und deren Verträglichkeit soll nun an Tieren eingehender geprüft werden. Die Arbeiten finden im Labor des Department for Biomedical Research (DBMR) der Universität Bern bei Amiq Gazdhar statt und sollen so rasch wie möglich gestartet werden.

Bund will Daten zu Impfstoffkandidaten

Aus den Forschungsresultaten erhofft sich der Bund neue Daten zu den Covid-19-Impfstoffkandidaten. Thomas Geiser, Direktor und Chefarzt der Pneumologie am Inselspital, sagte gemäss einer Mitteilung: «Der Erfolgsdruck in der Covid-19-Impfstoffforschung ist enorm. Wir sind froh, dass wir dazu beitragen können, Resultate auf solidem wissenschaftlichem Niveau zu generieren, von denen die gesamte Bevölkerung hoffentlich bald profitieren kann. »
Die Forschungsarbeit wird von der Innovationsförderung des Bundes mit 436 000 Franken honoriert. Innosuisse hat letztes Jahr insgesamt rund 170 Millionen Franken Förderbeiträge für wissenschaftsbasierte Neuheiten verteilt.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Medikament falsch dosiert: Hebamme verurteilt

Eine ehemalige Hebamme des Berner Inselspitals soll einer Patientin eine zu hohe Dosis Insulin gespritzt haben. Nun wurde sie verurteilt.

image

Kommt bald ein aktualisierter Covid-Impfstoff?

Pünktlich zur Grippesaison im kommenden Herbst/ Winter soll ein neuer Impfstoff gegen Covid-19 auf den Markt kommen. Das Zulassungsgesuch ist bei Swissmedic eingereicht.

image

Insel-Direktion versteht keinen Spass

Das findet die Inselleitung nicht lustig: Sie will vom Münsinger Personal keine Schnitzelbank über Insel-Verantwortliche hören.

image

Nun beginnt das grosse Masken-Vernichten

Die Schweiz muss wohl 140 Millionen Masken vernichten. Weil das Filtermaterial nicht mehr taugt und die Gummibänder brüchig sind.

image

Chefarzt Chirurgie ist uneins mit Insel-Strategie

Ein Chefarzt der Chirurgie ist nicht einverstanden mit der Strategie der Insel-Gruppe. Er hat deshalb gekündet.

image

Rätselhafte Krankheit bei Wuhan-Forschern vor Ausbruch von Covid entdeckt

Über den Ursprung der Covid-19-Pandemie gibt es nach wie vor unterschiedliche Schlussfolgerungen. Neue Hinweise aus der Herkunftsforschung werfen erneut Fragen auf.

Vom gleichen Autor

image

Hier drohen die gefährlichsten Fehldiagnosen

Gut zu wissen fürs Vermeiden von Fehlern: Es gibt fünf Erkrankungen, bei welchen falsche Diagnosen besonders schwere Folgen haben.

image

Die vier Möglichkeiten für eine neue Krankenversicherung

Die Krankenkassen erhöhen ihre Prämien nächstes Jahr vermutlich wieder massiv. Politiker schlagen deshalb neue Versicherungs-Modelle vor.

image

Experte widerspricht dem «Märchen» von den hohen Reserven

«Die Kassen schwimmen im Geld», schrieb der «K-Tipp». Versicherungsfachmann Felix Schneuwly ist anderer Meinung: Die Reserven seien gering.