In dieser Apotheke dürfen Sie noch «plaudern»

Die Basler Top-Pharm Apotheke und die Migros lancieren eine «Plauderkasse». Ein Projekt, das helfen soll, Einsamkeit zu reduzieren und zur Förderung der Gesundheit beizutragen.

, 7. Juli 2022 um 09:00
image
  • apotheken
  • trends
  • toppharm
Ab Oktober 2022 darf sich in Basel die Kundschaft der Top-Pharm Apotheke im Gellert und der Migros-Filiale Gundelitor beim Bezahlen an der sogenannten «Plauderkasse» Zeit lassen. Gleichzeitig soll den Einkaufenden die Möglichkeit geboten werden, sich mit dem Kassenpersonal auszutauschen.  
In beiden Geschäften öffnet diese spezielle Kasse zwei Mal pro Woche in einem Zeitfenster von rund drei Stunden, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Dabei sind auch geschulte Freiwillige anwesend, die gezielt den Kontakt unter den Kunden fördern sollen und auf bestehende Angebote zur sozialen Teilhabe in der Region aufmerksam machen. 

Soll «Gemeinschaftsgefühl» fördern

Die «Plauderkasse» in Basel stellt gemäss Mitteilung eine soziale Erweiterung des klassischen Einkaufens dar und schafft neue Voraussetzungen, dass sich Menschen «niederschwellig» vernetzen können. Diese Gesprächsmöglichkeit soll das «Gemeinschaftsgefühl» und die soziale Teilhabe in der Gesellschaft fördern. Das Angebot begünstige aber auch die psychische und physische Mobilisierung im Alltag und trage zur Förderung der Gesundheit bei, heisst es.  
Das schweizweite erste Pilotprojekt wurde in Anlehnung an ein ähnliches Konzept in den Niederlanden entwickelt und von der Fachstelle für Gesundheitsförderung «Gsünder Basel» initiiert. Das Vorhaben dauert voraussichtlich sechs Monate und beinhaltet 130'000 Franken Projektbudget, zu dem die Christoph Merian Stiftung und das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt beitragen. Die «Plauderkasse» soll nach der Testphase an beiden bestehenden Standorten weitergeführt werden. Gleichzeitig könnte das Projekt auch in anderen regionalen Geschäften umgesetzt werden. 

Jede dritte Person fühlt sich allein

Laut einer Umfrage des Bundesamts für Statistik (BFS) aus dem Jahr 2017 fühlt sich jede dritte Person – unabhängig des Alters – in der Schweiz manchmal oder oft allein. In der Realität dürften die Zahlen sogar noch deutlich höher liegen.

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image
Gastbeitrag von Claus Hysek

Wie man für 15 Rappen pro Monat den Apotheken-Markt zerstört

Santésuisse hat vorgerechnet, wo man bei Medikamenten sparen kann. Wir haben nachgerechnet.

image

Schwieriges Jahr für Regio 144

Weniger Einsätze und ein Minus von 114'228 Franken. Und eine Veränderung im Verwaltungsrat.

image

Migros kippt Hörgeräte und Brillen aus dem Angebot

Nach nur vier Jahren verkauft die Migros ihre Misenso-Filialen. Hörgeräte und Brillen sind der Migros medizinisch zu spezialisiert.

image

Medikamente: Der Graben wird nicht kleiner

Im Schnitt kosten die Arzneimittel in der Schweiz ein Zehntel mehr als in anderen europäischen Ländern

image

Das «Time Magazine» ehrt noch einen Schweizer

Fidel Strub verlor seine rechte Gesichtshälfte an die Tropenkrankheit Noma. Seit Jahren kämpft er für deren Erforschung.

image

Die Schweiz hat einen weiteren Gesundheits-Hub

Mit an Bord ist auch das Kantonsspital St. Gallen. Entstehen sollen neue Produkte vor allem in den Bereichen Wearables, Gesundheitsmonitoring und Prävention.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.