Guy Morins Wiedereinstieg sorgt bei Ärzten für Fragen

Das Basler Gesundheitsdepartement hat dem früheren Regierungspräsidenten Guy Morin eine Praxisbewilligung ohne Auflagen erteilt. Einige Berufskollegen äussern nun Bedenken.

, 27. März 2017 um 09:52
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Viele Ärzte mache es wütend, dass Guy Morin für seine Praxisbewilligung keine Auflagen erfüllen musste. Dies meldet die «Basler Zeitung» (Print).
Knackpunkt ist das Thema Weiter- und Fortbildung. Guy Morin, der ehemalige Basler Regierungsrat, hat seit 13 Jahren nicht mehr als Hausarzt praktiziert. Jetzt tritt er wieder an und nennt sich dabei offenbar «Facharzt FMH Allgemeine Medizin». Dieser Titel heisst neu aber: «Facharzt Allgemeine Innere Medizin».

Refresher im Unispital

«Ich verstehe die Unzufriedenheit einzelner Ärzte nicht, sie sollten im Gegenteil dankbar sein», sagte Morin (der als Mitglied der Grünen politisierte)  zur «Basler Zeitung» (die SVP-nah ist). Man habe schliesslich einen Ärztemangel, so Morin.
Vor seiner Regierungstätigkeit war Morin während 20 Jahren als Arzt tätig gewesen. Und ab heute begibt er sich für vier Wochen in das Universitätsspital Basel (USB), um sein Wissen aufzufrischen. Doch reicht das, um die neusten Entwicklungen zu erlernen und die Praxistätigkeit am 2. Mai aufzunehmen? Dies die Zweifel, welche die BaZ in den Raum stellt.

Keine Bewilligung im Kanton Thurgau

Fakt ist: Es geht alles mit rechten Dingen zu; Morin handelt legal. Eine besondere Regelung für lange Absenzen gibt es beim zuständigen Basler Gesundheitsdepartement nicht. Bei der Bewilligung gibt es Ermessensspielraum.
In anderen Kantonen, wie etwa dem Thurgau, legen die Behörden ihren Handlungsspielraum restriktiver aus: Ohne Fortbildung keine Bewilligung. Im Thurgau wäre Morins Gesuch wohl also abgelehnt worden.
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