Grundversorgung: Graubünden und Südtirol prüfen Zusammenarbeit

Der Kanton Graubünden und das Obervinschgau stellen sich erneut die Frage nach einer interregionalen Kooperation in der medizinischen Grundversorgung

, 23. Mai 2017 um 07:53
image
  • graubünden
  • spital
  • gesundheitszentrum val müstair
Der Bündner Regierungsrat Christian Rathgeb und Südtirols Gesundheitslandesrätin Martha Stocker erwägen Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bei der medizinischen Grundversorgung. Dies meldet die Plattform «Südtirol News»
«Wir werden nochmals alle Möglichkeiten überprüfen und abwägen, ob wir imstande sind, eine Zusammenarbeit zur Ergänzung der medizinischen Versorgung für die Menschen in den beiden Gebieten aufzubauen», sagte Stocker nach einem Treffen.

Hindernis: Finanzierung

Das Ziel: Schweizer Bürger aus dem Grenzgebiet sollen gewisse Leistungen in den Spitälern von Schlanders und Meran in Anspruch nehmen können, jene aus Südtirol in der Schweiz vor allem Notfall- und Grundversorgungen. 
Allerdings gibt es laut Stocker einige Hindernisse rechtlicher Natur aufgrund der unterschiedlichen Finanzierungssysteme, die noch zu überprüfen seien.

Erstes Projekt kam nicht zum Abschluss

Bereits vor knapp zehn Jahren war ein erster Anlauf unternommen worden, um interregional zu kooperieren. Die Zusammenarbeit wurde schlussendlich aber nie definiert.
Damals war von Schweizer Seite geplant, vorwiegend Röntgen- und Laborleistungen im Spital Schlanders durchführen zu lassen. Die Südtiroler wollten hingegen vor allem dem Grenzort Taufers im Münstertal die Möglichkeit geben, sich wegen verschiedener medizinischer Leistungen an das Gesundheitszentrum Val Müstair zu wenden. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

So will das Kantonsspital Graubünden Gewaltopfern helfen

Das Kantonsspital Graubünden in Chur betreibt neu die Sprechstunde «Forensic Nursing». Das Angebot ist das erste dieser Art in der Deutschschweiz.

image

Kantonsspital Winterthur lässt Gender-Leitfaden nun doch fallen

Das Kantonsspital Winterthur zieht die gendergerechte Sprachempfehlung zurück. Der Druck ist wohl zu gross geworden.

image

Christian Britschgi wechselt als Chefarzt nach Winterthur

Christian Britschgi leitet künftig die medizinische Onkologie und Hämatologie im Kantonsspital Winterthur.

image

Zwei der grössten Psychiatrie-Kliniken wollen fusionieren

In Bern bahnt sich eine Elefantenhochzeit an: Die zwei eh schon grössten Kliniken wollen sich zu einer vereinigen.

image

Mobbing-Streit in Solothurn droht zu eskalieren

Seit Monaten schwelt bei den Solothurner Spitälern ein Konflikt. Nun erhebt auch der Berufsverband schwere Vorwürfe und droht sogar mit Klage.

image

Barbara Nietlispach wird Chefärztin im Wallis

Die Klinik Frau–Kind des Spitalzentrums Oberwallis (SZO) stellt sich neu auf und geht eine neue Kooperation ein.

Vom gleichen Autor

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.

image

Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen

Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.

image

Ärzte erhalten von Ärzten eine Sonderbehandlung

Ärzte als Patienten kriegen bestimmte Privilegien, die andere Patienten oder Patientinnen nicht erhalten würden. Dies sagt die grosse Mehrheit der in einer Studie befragten Ärzte.