Gericht weist Impf-Klage von Spitalpersonal zurück

Ein Spital in den USA will seinen Mitarbeitenden kündigen, wenn diese die Corona-Impfung verweigern. Das Gericht stützt diese Impfpflicht.

, 14. Juni 2021 um 12:24
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Das Houston Methodist Hospital in der texanischen Hauptstadt hat seinen Mitarbeitenden eine Frist für die Impfung gegen das neue Coronavirus gesetzt. Ansonsten kommt es zu einer fristlosen Entlassung. 
Über 100 Angestellte wollten das so nicht hinnehmen und weigerten sich auf dem Rechtsweg, diese Vorschriften einzuhalten. Sie argumentieren, es sei illegal, weil die Impfstoffe lediglich eine Notfallzulassung hätten («experimental and dangerous». 
Ein US-Gericht hat die Klage der Mitarbeitenden gegen diese faktische Impfpflicht an ihrem Arbeitsplatz nun aber abgeschmettert, wie mehrere US-Medien berichten. 

Vergleich mit Holocaust

«Eine Covid-19-Impfung ist keine illegale Handlung und wird nicht strafrechtlich geahndet», so das Argument der Richter.
Und weiter: Es sei kein Zwang, sondern der Versuch, Leben zu retten. Es sei ein Entscheid, der getroffen wurde, um Mitarbeitende, Patienten und deren Familien sicherer zu machen. 
Das Gericht rügte zudem die Initiatorin des Protests für die Aussage, dass die Drohung mit Entlassung bei einer Impfverweigerung wie «medizinische Zwangsexperimente während des Holocausts» sei. «Die Gleichsetzung der Impfpflicht mit medizinischen Experimenten in Konzentrationslagern ist verwerflich,» so die Richterin.
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