Genf: Zwei Radiologen entgehen knapp einer Strafe

Ein Gericht spricht zwei Mediziner frei vom Verdacht auf fahrlässige Tötung: Die Beweislage erschien dann doch zu dünn.

, 27. Juni 2016 um 05:00
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Vor knapp fünf Jahren verstarb in Genf ein Patient während eines CT-Scans. Das Kontrastmittel bei der Injektion führte beim 53-Jährigen zu einer allergischen Reaktion – und zum Tod.
Letzte Woche standen die beiden verantwortlichen Radiologen vor einem Genfer Gericht. Sie wurden freigesprochen – im Zweifel zugunsten der Angeklagten, wie «Tribune de Genève» am Wochenende berichtete. 

Adrenalin-Spritze: Ja oder Nein?

Die Richter kamen allerdings zum Schluss, dass die Mediziner nicht schnell genug reagiert hatten. Die Hauptfrage drehte sich dabei vor allem um die Adrenalin-Spritze.
Ob diese verwendet und «rechtzeitig» verarbreicht wurde, konnten die Ermittler nicht mehr nachweisen. Das gesamte Dossier wies laut den Richtern grosse Lücken auf. 
Im Laufe der Jahre variierten zudem die Versionen der Zeugenaussage immer wieder und Erinnerungen verblassten. Auch die Spritze wurde nie gefunden. 
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