Gastro-Auslagerung: Spital macht vorerst Rückzieher

Das Kantonsspital Winterthur (KSW) stellt die geplante Ausschreibung für die Privatisierung des Küchenbetriebs zurück.

, 22. Juli 2020 um 15:27
image
  • spital
  • kantonsspital winterthur
Das Kantonsspital Winterthur (KSW) wird vorerst keine öffentliche Ausschreibung der Gastronomie durchführen. Dies haben Spitalrat und Spitaldirektor entschieden, wie das KSW am Mittwochabend mitteilt. Es war geplant, die Auslagerung des Küchenbetriebs im Juli auszuschreiben.
Bis Ende 2020 will das Kantonsspital nun aber verschiedene Optionen vertieft prüfen, damit umfassende Grundlagen vorliegen, bevor das weitere Vorgehen beschlossen wird. Mit einer öffentlichen Ausschreibung ist damit nicht vor dem ersten Quartal 2021 zu rechnen.
Die Nachricht über die Privatisierung des Küchenbetriebs hat intern und extern eine grosse Diskussion ausgelöst. Auch der ehemalige KSW-Chefarzt Peter E. Ballmer äusserte Kritik. Es sei einfach unglaublich, was sich die ökonomisch denkenden Verantwortlichen ausgebrütet haben, um ein Paar Fränkli zu sparen, so Ballmer (mehr hier). Die Verantwortlichen nehmen die geäusserten Bedenken ernst und wollen sie in die Prüfung der künftigen Ausrichtung der Gastronomie mit einbeziehen, heisst es.

Die Neuausrichtung führt zu keinen Kündigungen

Die Gastronomie im Kantonsspital Winterthur funktioniere heute gut, schreibt das Spital weiter. Aber: «Was heute gut funktioniert, ist nicht automatisch auch die beste Lösung in der Zukunft.» Ziel der aktuellen Überprüfung der Gastronomie sei es, klare Ziele zu formulieren, verschiedene Optionen auszuarbeiten und deren erwarteten Nutzen aufzuzeigen. 
Die zu prüfenden Möglichkeiten können von einer Weiterentwicklung des bisherigen Modells über die Ausschreibung von Teilbereichen, wie der Verpflegungslogistik und des Einkaufs, bis hin zu einer Kooperation mit einem externen Dienstleister gehen. Ein solcher könnte laut KSW allenfalls auch die Leitung der Gastronomie stellen. 
Das Kantonsspital hält gleichzeitig daran fest, dass die Ausrichtung der Gastronomie auf die Zukunft «zu keinen Kündigungen führen wird». Auch werden Mitarbeitende der Gastronomie am KSW angestellt bleiben, wie es weiter heisst. Zudem werde das Essen auch künftig in der spitaleigenen Küche zubereitet und auch die Führungsverantwortung für die Gastronomie bleibe beim KSW.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Thurmed Gruppe sucht neuen Finanzchef

CFO Peter Heri will nach 16 Jahren im Amt kürzertreten.

image

Spital STS führt Spital Zweisimmen uneingeschränkt durch den Winter

Der STS-Verwaltungsrat will damit der Region und den Angestellten weiter Perspektiven geben.

image

LabPOCT: Ein Werkzeug für all Ihre Laborgeräte

Mit dem System LabPOCT bietet Sonic Suisse ein Cockpit, mit dem Sie sämtliche Analysen verwalten können – sowohl das eigene Praxislabor als auch das externe Sonic Suisse-Labor.

image

KSBL: Zwei Spitäler? Oder ein neues? Der Entscheid fällt 2026.

Die Regierung von Baselland präsentiert ein Rahmenprogramm für die Gesundheits-Versorgung. Sie prüft dabei auch ein Darlehen, damit das Kantonsspital über die nächsten Jahre kommt.

image

Die IS-H-Alternative bereits im Hause

Universitätsklinikum Köln deckt Prozesse von der Aufnahme bis zur Abrechnung in ORBIS ab.

image

CHUV: Claire Charmet folgt auf Nicolas Demartines

Nach einem langen Verfahren holt das Waadtländer Kantons- und Unispital seine neue Generaldirektorin vom Neuenburger Kantonsspital RHNe.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.