Die Krux mit den schwierigen Patienten
Schwierige Patienten erhöhen das Risiko für Fehldiagnosen, und zwar unabhängig von der Komplexität des Falls. Mit ihrem Verhalten lenken sie die Ärzte zu stark von der eigentlichen Aufgabe ab. Dies haben Wissenschaftler nun erforscht.
, 15. März 2016 um 09:00- Das Risiko für Falschdiagnosen ist bei Patienten, die von den Ärzten als schwierig taxiert werden, höher - und zwar unabhängig von der Komplexität des Falls oder der Zeit, die der Arzt für sie aufwendet.
- Der Grund: Die mentale Anstrengung, die der Arzt unternehmen muss, um sich um das problematische Verhalten zu kümmern, lenkt ihn zu sehr von der eigentlichen medizinischen Aufgabe ab.
- «Do patients' disruptive behaviours influence the accuracy of a doctor's diagnosis? A randomised experiment» - HG Schmidt et al.; in: BMJ Quality & Safety, März 2016
- «Why patients' disruptive behaviours impair diagnostic reasoning: a randomised experiment» - Silvia Mamede et al.; in: BMJ Quality & Safety, März 2016
Risiko für Fehldiagnose 42 Prozent höher
Erinnerungsvermögen beeinträchtigt
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