Der Tarmed wird Anfang 2026 durch den Tardoc ersetzt. Dies beschloss der Bundesrat. Zugleich wurden auch die Pauschaltarife im Prinzip bewilligt.
Allerdings erfolgte die Genehmigung nur teilweise: Der Tardoc und die Pauschaltarife müssten noch besser koordiniert werden, fordert die Landesregierung.
Mit dem Entscheid nahm der Bundesrat aber insbesondere Sorgen von ärztlicher Seite auf: Organisationen wie die FMH hatten befürchtet, dass das Innendepartement und dann die Gesamtregierung auf eine gleichzeitige Einführung der kompletten Lösungen dränge – was den veralteten Tarmed womöglich noch länger in Kraft gelassen hätte. Doch der Bundesrat befand, dass beide Tarifstrukturen schon bald bereit sind für die Einführung.
Noch ein Kostenneutralitäts-Check
Er will allerdings, dass die Tarifsysteme vor allem in Sachen Kostenneutralität nochmals überprüft werden: Der Übergang zum Tardoc dürfe nicht zu Mehrkosten führen.
Bei den Pauschalen verlangt der Bundesrat, dass die Berechnung nicht nur auf Daten aus den Spitälern abgestützt ist: Es sei genauer zu prüfen, ob sich solche Pauschalvergütungen auch für Arztpraxen eigneten. Damit kommt die Regierung den Ärzten entgegen: Sie befürchteten, dass die Pauschalen auf ihrer Seite Druck, denn sie basieren auf den Daten der (teureren) Spitäler – aber das Paket muss am Ende kostenneutral sein.
Der Bundesrat hat nun einen präzisen Katalog von Bedingungen erarbeitet, welche die Tarifpartner nun erfüllen müssen. Kassen und Leistungserbringer müssen nun bis Anfang November einen Umsetzungsvertrag vorlegen. Dieses Papier werde unter der Federführung der neuen Organisation ambulante Arzttarife
OAAT ausgearbeitet, erklärte die zuständige Ministerin Elisabeth Baume-Schneider am Mittwoch in Bern.
Mit der gleichzeitigen Bewilligung von Tardoc und Pauschalen will der Bundesrat den administrativen Aufwand für die Akteure im Gesundheitswesen senken
Sollten sich die Tarifpartner aber nicht einigen können, wird der Bundesrat die Koordinationsregeln festlegen, damit die beiden Strukturen in Kraft treten können.