Im Mai stehen in Appenzell Innerrhoden die Wahlen für die neue Kantonsregierung an. Unter Amtszwang vorgeschlagen ist auch Barbara Nef-Manser, die seit über 20 Jahren im Spital Appenzell arbeitet.
Nef-Manser ist weder einer Partei noch einem Verband zugehörig und habe noch nie eine politische Funktion gesucht. Das Amt als Gesundheitsdirektorin würde sie jedoch annehmen, sagt sie der «Appenzeller Zeitung».
«Wir können uns nicht ständig mit St. Gallen vergleichen»
Es sind Kandidatur-Anfragen von verschiedenen Leuten gekommen, wie sie erklärt. Vor allem von Ärzten und Mitarbeitenden des Spitals. Nef-Manser, Jahrgang 1960, leitet in Appenzell die Abteilung Radiologie/Labor sowie das Ärztesekretariat und ist Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung.
Das Spital liegt ihr am Herzen: Würde sie gewählt, dann würde sie alles darangeben, das «Kartenhaus, das nun langsam in sich zusammenfällt», zu retten. «Wir können uns nicht ständig mit St. Gallen vergleichen». Innerrhoden brauche ein eigenes Spital, sagt sie der Zeitung, welche Nef-Manser als «Spitalretterin» bezeichnet.
«Wir stehen vor einem Scherbenhaufen»
Nach dem Entscheid, den Neubau nicht zu realisieren und die stationäre Abteilung zu schliessen, sei der Unmut bei den Spitalangestellten gross, sagt die Regierungs-Kandidatin. «Wir stehen vor einem Scherbenhaufen». Jetzt haben wir die Gelegenheit, das Ruder nochmals herumzureissen, wie sie weiter erklärt. Denn ein Spital mit stationärem Angebot sei für sie die vielversprechendere Lösung als nur ein ambulantes Versorgungszentrum mit Angebot in der Palliativmedizin.
Unterstützung
erhält Nef-Manser auch von
Stephanie Bieri. Die diplomierte Fachfrau Operationstechnik hat viele Jahre im Spital Appenzell gearbeitet. Doch nach dem
Entscheid für den Abbruch des Spitalneubaus habe es für sie keine beruflichen Perspektiven mehr gegeben
(mehr dazu auch hier). Inzwischen arbeitet die 42-Jährige bei der Berit Klinik in Speicher.
OP-Fachfrau: «Dies ist fachlich nicht nachvollziehbar»
Stephanie Bieri, die ebenso für das Regierungsamt vorgeschlagen wurde, kann nicht verstehen, dass die Regierung den demokratischen Entscheid der Landsgemeinde für das künftige Spital Appenzell umstosse und ignoriere. «Dafür habe ich politisch kein Verständnis», sagt sie der «Appenzeller Zeitung»
Sie lässt auch die Begründung nicht gelten, dass nach der Auflösung der Kooperation mit dem Spitalverbund Ausserrhoden (SVAR) keine stationären Eingriffe mehr durchgeführt werden könnten. Das sei fachlich nicht nachvollziehbar, sagt die Fachfrau Operationstechnik der Zeitung weiter. Bieri kann zudem nicht verstehen, dass nicht eimal Gespräche mit den dafür zuständigen Fachpersonen wie Operateure und Anästhesisten geführt wurden.
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