Die Schweiz hat erstmals eine «Never Event-Liste»

Die Stiftung Patientensicherheit präsentiert eine neue Never Event-Liste. Damit soll der Umgang mit schwerwiegenden Ereignissen in den Schweizer Spitälern und Kliniken verbessert werden.

, 19. November 2021 um 08:06
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Eingriffsverwechslungen, im Körper belassene Fremdkörper oder schwere Medikationsfehler. Alles schwerwiegende Ereignisse, bei denen Patienten zu Schaden gekommen sind. Solche Never-Events seien durch Systemdesign oder gezielte Prävention vermeidbar, schreibt die Stiftung Patientensicherheit.
Mit einer neuen Liste als Lerninstrument sollen künftig Daten über die Art, den Umfang und die Begleitumstände schwerwiegender Ereignisse erfasst und analysiert werden. Alles Ereignisse, die an Akutspitälern vorkommen können.


Stiftung fordert nationales Melderegister

Im Gesundheitswesen sei gut dokumentiert, was alles «beinahe» schief gegangen sei, aber nichts darüber, was wirklich zu ernsten Folgen geführt habe, begründet die Stiftung die Never Event-Liste.
Gleichzeitig fordert die Stiftung den Aufbau eines nationalen Melderegisters. Das Meldesystem soll zunächst einmal freiwillig sein. Die Stiftung wünscht sich gemäss Mitteilung aber, dass sich durch Dialog möglichst viele Organisationen verbindlich daran beteiligen.  
Die Never Event-Liste besteht aus zwölf spezifischen Ereignissen und Definitionen:
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