«Die Patienten müssen sich dafür begeistern»

Was meint die Swisscom zum Ausführungsrecht für das elektronische Patientendossier? Die offizielle Stellungnahme gibt’s jetzt per Film.

, 16. Juni 2016 um 08:22
image
  • e-health
  • trends
  • swisscom health
Wenn das keine digitale Reaktion ist. Im Vernehmlassungsverfahren für das Elektronische Patientendossier nimmt auch die Swisscom Stellung. So weit, so normal. Jetzt aber hat das Unternehmen den Vernehmlassungsverfahrens-Beitrag online gestellt – als Film: Da erläutert Stefano Santinelli, der Chef der zuständigen Einheit Swisscom Health, das Pro und Contra im laufenden EPD-Prozess.
Santinelli sichtet drei Bedingungen für eine erfolgreiche Einführung des E-Dossiers in der Schweiz: 

  • Erstens muss die Lösung für Leistungserbringer, Kostenträger und Patienten wirklich einen konkreten Nutzen bringen.
  • Zweitens benötigen wir neuartige Geschäftsmodelle, welche die Sache auch lohnend machen und damit die Finanzierung sichern.
  • Bemerkenswert der dritte Punkt: «Die Patienten müssen sich dafür begeistern». Es geht eben immer auch um die Bürger – und die müssen bereit sein für das Patientendossier. «Denn nur wenn alle mitmachen, kann sich das Elektronische Patientendossier auch ausbreiten», so der Swisscom-Manager.

Stellungnahme von Swisscom Health zur Vernehmlassung des EPDG: Mögliche Auswirkungen und Handlungsempfehlungen für Spitäler

Im Vernehmlassungsverfahren zum EPDG habe Swisscom auf drei Problembereiche hingewiesen:

  • Die Gefahr der Überregulierung: Das EPDG solle nur die Rahmenbedingungen festlegen; doch die Standards und die Umsetzung sollten den IT-Spezialisten überlassen werden.
  • Die Notwendigkeit, eine Balance zu finden zwischen Privacy und Sicherheit – aber auch dem Zwang, dass die Lösungen innovativen und praktikabel sein müssen.
  • Skeptisch äussert sich die Swisscom schliesslich zur vorgesehenen Trennung zwischen Primär- und Sekundärspeicher: Dies treibe nicht nur die Kosten in die Höhe, sondern erhöhe auch die Risiken des Scheitern.

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Das «Time Magazine» ehrt noch einen Schweizer

Fidel Strub verlor seine rechte Gesichtshälfte an die Tropenkrankheit Noma. Seit Jahren kämpft er für deren Erforschung.

image

Die Schweiz hat einen weiteren Gesundheits-Hub

Mit an Bord ist auch das Kantonsspital St. Gallen. Entstehen sollen neue Produkte vor allem in den Bereichen Wearables, Gesundheitsmonitoring und Prävention.

image

Schneller gegen Schlaganfall: KSA und ETH entwickeln magnetischen OP-Roboter

Mit der neuen Technologie soll das Eingriffs-Tempo deutlich erhöht werden.

image

Luzern: Ende des Ärzte- und Pflegemangels in Sicht?

Im vergangenen Jahr wurden 10 Prozent mehr Bewilligungen für Gesundheitsberufe erteilt.

image

Erfolg für Jungunternehmen im Biotech- und Medtech-Bereich

Viele Start-Up-Unternehmen hatten letztes Jahr grosse Mühe, Investoren zu finden. Biotech und Medtech gehörten aber zu den Gewinnern.

image

Die Menschen fühlen sich so gesund wie vor Corona

Die Covid-Turbulenzen konnten der gesundheitlichen Selbstsicherheit von Herrn und Frau Schweizer wenig anhaben: Dies besagen neue Daten.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.