Das sind die gefährlichsten Artikel zur Kleinkinder-Betreuung

Babytragen, Kinderwagen, Wiegen, Gehhilfen, Schaukeln…: Pädiater untersuchten dazu die Unfallzahlen.

, 15. März 2017 um 07:01
image
  • pädiatrie
  • forschung
  • prävention
Bei welchem Baby- und Kinderbetreuungs-Produkt gibt es am meisten Unfälle? Orientierung bietet hier ein Team von amerikanischen Präventionsmedizinern und Pädiatern. Sie durchstöberten dazu die Daten von 48’600 Notfällen, bei denen Babys und Kleinkinder im Alter bis zu drei Jahren betroffen waren.
Konkreter untersuchten die Forscher unter Leitung von Christopher E. Gaw vom Nationwide Children’s Hospital in Ohio jene Fälle, wo Betreuungs-Geräte involviert hatten. Das Ergebnis:
  • 19,5 Prozent der Fälle hatten mit Babytragen zu tun.
  • 18,6 Prozent der Unfälle standen im Zusammenhang mit einer Wiege oder Matratzen.
  • 16,5 Prozent waren Unfälle mit Kinderwagen.
  • 16,2 Prozent der erfassten Notfälle konnten auf Lauflern-Hilfen, Trampoline und Babyschaukeln zurückgeführt werden.
Die Unterschiede der verschiedenen Gerätekategorien erscheinen also nicht sehr gross. Aber berücksichtigt man die Verbreitung, so könnten Babytragen in der Tat das am meisten unterschätzte Risiko bilden – während der Kinderwagen etwas weniger im Zentrum steht. 
Dazu passt: In den allermeisten Fällen ereigneten sich die Unfälle zuhause. 
Und der weitaus grösste Teil der Verletzungen der von solchen Geräteunfällen betroffenen Kleinkinder fanden sich am Kopf, Hals oder im Gesicht. Wobei 80 Prozent wiederum eingeliefert worden waren, weil sie gestürzt waren. 

Zahl deutlich gestiegen

Die Autoren stellten auch fest, dass die Anzahl der Verletzungen, die mit nursery products erklärt wurden, von 2003 bis 2011 um 24 Prozent gestiegen waren.
Gegenüber dem «New Public Radio» äusserte eine Kinderärztin allerdings die Vermutung, dass sich hier auch eine bessere Sensibilisierung spiegeln könnte: Sowohl Eltern wie Betreuer wie Ärzte würden heute rascher eine Gehirnerschütterung erkennen oder vermuten – und entsprechend reagieren. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Ostschweizer Kispi und HSG: Gemeinsames Diabetes-Forschungsprojekt

Untersucht wird, wie sich Blutzuckerschwankungen auf die Nervengesundheit bei Kindern mit Diabetes Typ 1 auswirken - und welche Rolle Lebensstilfaktoren spielen.

image

Das «Time Magazine» ehrt noch einen Schweizer

Fidel Strub verlor seine rechte Gesichtshälfte an die Tropenkrankheit Noma. Seit Jahren kämpft er für deren Erforschung.

image

Insel-Chirurg mit dem Håkan Ahlman Award ausgezeichnet

Cédric Nesti wurde von der Europäischen Gesellschaft für Neuroendokrine Tumoren für eine Publikation über die Gefährlichkeit von Lymphknotenmetastasen.

image

Neues Prognosemodell weist auf Risiko für Opioidabhängigkeit hin

Unter der Leitung von Maria Wertli (KSB) und Ulrike Held (USZ) haben Forschende der ETH Zürich und der Helsana ein Modell zur Risikoeinschätzung einer Opioidabhängigkeit entwickelt.

image

Hirntumor-Risiko für Kinder: Entwarnung

Schuld könnten die kleinen Fallzahlen sein: Dass Kinder im Berner Seeland und im Zürcher Weinland mehr Hirntumore haben, ist wohl das Zufalls-Ergebnis einer Studie.

image

Seltene Krankheiten: «Oft spürt die Mutter, dass etwas nicht in Ordnung ist»

Wird dereinst das gesamte Genom des Neugeborenen routinemässig auf Krankheiten untersucht? In manchen Ländern wird das schon getestet, sagt Stoffwechselspezialist Matthias Baumgartner.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.