Das sagt Curafutura zum Vorschlag der FMH

Curafutura begrüsst die Bereitschaft der FMH zu einer Totalrevision des Tarmed. Für den Bundesrat bestehe jedoch kein Grund, den Tarifeingriff auszusetzen.

, 20. Juni 2017 um 15:22
image
  • tarmed
  • fmh
  • curafutura
  • versicherer
  • ärzte
Der Ärztedachverband FMH wehrt sich gegen den Tarifeingriff des Bundesrats und schlägt stattdessen eine Gesamtrevision des Tarmed vor, welcher die vom Gesetzgeber vorgesehene «Sachgerechtigkeit und Betriebswirtschaftlichkeit» enthalte. Das sagte FMH am Dienstagmorgen an einer Medienkonferenz in Bern. Medinside berichtete. 
«Der Eingriff des Bundesrates ist ja keine Ersatzrevision, sondern primär ein Schuss vor den Bug der Tarifpartner, die Totalrevision des völlig veralteten Tarmed nach Jahren der Ergebnislosigkeit endlich voran zu bringen», sagt indessen Pius Zängerle, Direktor des Krankenkassenverbands Curafutura, bei dem CSS, Helsana, Sanitas und KPT angeschlossen sind. Insgesamt begrüsst Curafutura das Ansinnen der FMH, eine Gesamtrevision des Tarmed anzustreben. 
Doch mit dem Eingriff des Bundesrats könne das Tarifsystem für die ambulante Versorgung auf eine zeitgemässe Basis gestellt werden.
Laut Zängerle werden mit dem Tarifeingriff des Bundesrates nur die schlimmsten Fehlanreize und stossendsten Falschtarifierungen ausgemerzt. So werde das Kostenniveau der Jahre 2012 und 2013 wiederhergestellt. 

Prämienanstieg: 3 statt 5 Prozent

«Die Prämienzahlerinnen und Prämienzahler, die in den letzten Jahren schmerzliche Aufschläge zu tragen hatten, verdienen es, dass wir sie jetzt ein wenig entlasten», meint Zängerle. Und er erinnert daran: Auch mit dem Tarifeingriff werden die Prämien auch nächstes Jahr weiter ansteigen – einfach um durchschnittlich 3 Prozent statt um 5 Prozent.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hohe Ehre für USZ-Rheumatologen in Deutschland

Oliver Distler holt den Carol-Nachman-Preis. Sein Bruder auch.

image

Ärztemangel: Bern drohen weitere Versorgungsengpässe

Auch Fachgebiete wie die Endokrinologie, Gynäkologie und Rheumatologie sind zunehmend betroffen. Das zeigen aktuelle Zahlen der Ärztegesellschaft des Kantons Bern.

image

Physioswiss kündigt Tarifverträge

Mit der Kündigung ändert sich für Physiotherapeuten vorerst nichts.

image

SAMW: Drei neue Ehrenmitglieder

Der Senat wählte zudem Arnaud Perrier zum neuen Präsidenten der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften.

image

Knall bei den Kassen: 13 Versicherer verlassen Santésuisse und Curafutura

Die grössten Krankenversicherer wollen mit einem neuen Verband eine gemeinsame Stimme schaffen.

image

Sparvorschlag des Tages: Die Triple-A-Franchise

Zwei Ökonomen der Uni Freiburg haben eine Idee, wie sich das Franchise-System buchstäblich umstürzen liesse. Zum Nutzen von Prämienzahlern und Patienten wie von Versicherern.

Vom gleichen Autor

image

«Genau: Das Kostenwachstum ist kein Problem»

Für FMH-Präsidentin Yvonne Gilli ist klar: Es braucht Kostenbewusstsein im Gesundheitswesen. Aber es braucht keine Kostenbremse-Initiative.

image

«Kein Mensch will Rationierungen»

Für Santésuisse-Präsident Martin Landolt würde die Kostenbremse-Initiative nicht zu Qualitätsverlust führen. Solange die Bundespolitik ihre Hausaufgaben macht.

image

«Die Spitäler sind selber schuld»

Santésuisse-Präsident Martin Landolt über defizitäre Spitäler, den Tardoc-Streit, ambulante Pauschalen und unnatürliche Kooperationen.