Neuer Ertragszweig für Blutspendezentren

Im vergangenen Jahr haben die Schweizer Blutspendezentren in ihren Labors über 150'000 Corona-Tests durchgeführt. Sie möchten weiterhin testen.

, 18. Mai 2022 um 04:00
image
  • labor
  • coronavirus
  • blutspendedienst
Im März 2020 hat die Interregionale Blutspende SRK schnell reagiert: Innerhalb einer Woche hat sie in ihrem Labor die Testung auf das Corona-Virus eingeführt. Seither läuft das Geschäft mit den Tests sehr gut.

150'000 Tests

Gesamtschweizerisch haben die Labors der Blutspendezentren letztes Jahr 150'000 Tests durchgeführt, wie Franziska Kellenberger, Sprecherin der Blutspende SRK Schweiz, auf Anfrage von Medinside mitteilt.
Die Aufträge erhielten die Blutspende-Labors von anderen Labors, die um Hilfe baten. Nun könnten die Testungen zu einem neuen Geschäftszweig der Blutspendezentren werden. «Die vorhandenen Kapazitäten in den Laboren erlauben eine weiterführende Unterstützung», sagt Franziska Kellenberger.

Kostendeckend oder sogar rentabel?

Wie rentabel die Tests für die Blutspendezentren sind, beziffert die Sprecherin nicht. Sie sagt nur: «Die Testungen konnten kostendeckend durchgeführt werden.» Ein Blick in den Geschäftsbericht der Interregionalen Blutspende SRK, die für Bern, die Waadt und das Wallis zuständig ist, zeigt, dass die Tests durchaus eine neue Einnahmequelle bilden: Allein im Jahr 2020 steigen dort die Erträge aus den Laboranalysen von 9,6 auf 11,1 Millionen Franken.
Neben der Interregionalen Blutspende hat auch der regionale Blutspendedienst Neuchâtel-Jura sehr viele Tests durchgeführt. Bleibt nur die Frage: Wie reagieren die anderen Testlabors auf die Konkurrenz der Blutspende? Franziska Kellenberger sieht da kein Problem: «Die Zusammenarbeit ist partnerschaftlich, sie waren dankbar für die Unterstützung.»
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Schweiz stellt Weichen für langfristiges Coronavirus-Management

Der Bund stellt seine Antwort auf die langfristigen Herausforderungen von Covid 19 vor.

image

Covid: Weniger Spitalaufenthalte durch Nasenspülung

Eine alte Heilmethode könnte das Risiko einer Sars-Cov-2-Erkrankung senken. Das legen neue Forschungsergebnisse nahe.

image

KI-Tool aus Harvard sagt Covid-19-Varianten voraus

Wäre das Tool der Harvard-Forscher zu Beginn der Pandemie eingeführt worden, hätte es die besorgniserregendsten Varianten identifizieren können, bevor sie auftraten.

image

Covid-Bericht: Schlechte Zusammenarbeit von Bund und Kantonen

Eine Untersuchung der Geschäftsprüfungskommission des Ständerats zeigt: Der Bund hat während der Corona-Pandemie teils schlecht mit den Kantonen zusammengearbeitet.

image

Wie Covid das Risiko für Herzinfarkte erhöht

Forschende aus den USA haben erstmals eine direkte Verbindung zwischen Covid-19-Infektionen und Herzkomplikationen und Schlaganfällen festgestellt.

image

Covid-Impfstrategie: Wer sich warum impfen lassen sollte

Das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Impffragen haben die Covid-19-Impfempfehlungen für den kommenden Herbst und Winter veröffentlicht.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.