Corona-Skeptiker wollten in Zürcher Unispital eindringen

Im Spital nahm man den Aufruf der Corona-Leugner ernst. Eine Intervention war aber letztlich nicht notwendig.

, 13. Dezember 2020 um 13:24
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Corona-Leugner hatten angekündigt, am Sonntagnachmittag in die Notfallstation des Universitätsspital Zürich (USZ) einzudringen. Man wolle auf der Station nachschauen, wie viele Personen dort tatsächlich liegen, schrieben sie in einem Gruppenchat im Messengerdienst Telegram. 
Einer der Initiatoren hatte auch ein Video gepostet:
In der Telegram-Gruppe wurde auch auf am Sonntag erschienen Artikel verwiesen. In der «Sonntagszeitung» hatte USZ-Direktor Gregor Zünd einen Lockdown gefordert. Die Situation in den Spitälern sei mehr als angespannt. Wegen fehlender Ressourcen haben man dringend notwendige Operationen verschieben müssen, wird er zitiert. Und in der «NZZ am Sonntag» sprachen unter anderem  USZ-Chefärzte von einer akuten Überlastung der Spitäler. Man könne die übliche Qualität nicht mehr aufrechterhalten. Die Politik sei gefordert.

Das sagt das USZ zum Vorfall

Auf Anfrage sagte ein Sprecher des USZ am Sonntag kurz nach 14 Uhr gegenüber «Medinside», man habe vom Aufruf Kenntnis. «Wir nehmen das Ernst.» Der Sicherheitsdienst sei dort vor Ort, wo die Gruppe anscheinend eindringen wolle.
Am Abend sagte der USZ-Sprecher auf  Nachfrage von «Medinside», dass es bisher zu keinen Menschenansammlungen vor dem Spital gekommen sei. Der Sicherheitsdienst habe niemanden am Eindringen hindern müssen - auch die Polizei sei nicht aufgeboten worden.
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