Corinna Corona befürchtet Ansteckpflicht

Die Pandemie ist eine ernste Sache. Aber muss man sich deswegen so gehässig streiten? Die Viren-Satirikerin Corinna Corona bereitet sich aufs Durchseuchen vor.

, 12. Januar 2022 um 15:21
image
  • coronavirus
  • omikron
Gesund mit Omikron? Haben Sie das auch schon gehört? Natürlich kommt das nicht von offizieller Seite. Es handelt sich eher um Mund-zu-Mund-Propaganda: Eine Omikron-Infektion soll angeblich unser Immunsystem besser stimulieren als eine Impfung. Wahrscheinlich nach dem einfachen Prinzip: Was uns nicht umbringt, macht uns stark. Oder vielleicht auch nur nach dem noch einfacheren Prinzip: Lieber genesen als geimpft.
Das würde also im Klartext heissen: Wir sollten unser Immunsystem nicht immer nur so mit harmlosen Impfungen piesacken, sondern es mal so richtig pushen mit einer echten Omikron-Infektion.
Feiern wir also bald fröhliche Infektions-Partys - mit striktem Maskenverbot. Überhaupt müsst sich das Bundesamt für Gesundheit neue Kampagnen ausdenken. Zum Beispiel eine Annäherungspflicht: Keine sozialen Kontakte mehr ohne enge Tuchfühlung. Verboten sind Treffen mit über 30 Zentimeter Distanz. Und natürlich auch kleine Veranstaltungen mit weniger als 100 Besuchern.
Für den März könnte der Bundesrat ein Impfverbot ankünden. Den Restaurants würde er eine minimale Tischgrösse von zehn Personen vorschreiben.
Kurz: Es gäbe eine allgemeine Ansteckungspflicht. Statt eines Lockdowns würde ein Openup ausgerufen. Und alle würden sich bei den Impfgegnern nach den besten Ansteckungstipps erkundigen.
Oder glauben Sie, es sei so einfach, sich mit Omikron anzustecken? Da könnten Sie sich täuschen. Eine halbherzige Umarmung reicht häufig nicht sofort. Manchmal braucht es lange Küsse oder gemeinsam durchzechte Nächte. Oder den guten Rat einer positiv getesteten Impfgegnerin: «Habe dann Wattestäbchen von meiner Nase in ihrer Nase gedreht, um sie positiv hinzukriegen». So stand es jedenfalls im «Blick».
Seuchen wir uns halt durch.

Corinna Coronas Beiträge

Corinna Corona will nicht immer zu allem etwas zu sagen haben - schon gar nicht zu Corona. Deshalb schreibt sie auch keine regelmässige Kolumne. Sie wird sich vermutlich wieder zu Wort melden, aber vielleicht erst wenn wir auch die Corona-Varianten Pi, Rho, Sigma und Tau überstanden haben.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Schweiz stellt Weichen für langfristiges Coronavirus-Management

Der Bund stellt seine Antwort auf die langfristigen Herausforderungen von Covid 19 vor.

image

Covid: Weniger Spitalaufenthalte durch Nasenspülung

Eine alte Heilmethode könnte das Risiko einer Sars-Cov-2-Erkrankung senken. Das legen neue Forschungsergebnisse nahe.

image

KI-Tool aus Harvard sagt Covid-19-Varianten voraus

Wäre das Tool der Harvard-Forscher zu Beginn der Pandemie eingeführt worden, hätte es die besorgniserregendsten Varianten identifizieren können, bevor sie auftraten.

image

Covid-Bericht: Schlechte Zusammenarbeit von Bund und Kantonen

Eine Untersuchung der Geschäftsprüfungskommission des Ständerats zeigt: Der Bund hat während der Corona-Pandemie teils schlecht mit den Kantonen zusammengearbeitet.

image

Wie Covid das Risiko für Herzinfarkte erhöht

Forschende aus den USA haben erstmals eine direkte Verbindung zwischen Covid-19-Infektionen und Herzkomplikationen und Schlaganfällen festgestellt.

image

Covid-Impfstrategie: Wer sich warum impfen lassen sollte

Das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Impffragen haben die Covid-19-Impfempfehlungen für den kommenden Herbst und Winter veröffentlicht.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.